Jos van Emden ist nicht ganz aus dem Peloton verschwunden, nachdem er sein Rennrad an den Nagel gehängt hat, sondern hat die Rolle des Sportdirektors beim Frauenteam
Visma - Lease a Bike übernommen. Und das Ziel des Niederländers ist nicht weniger, als das Frauenteam auf das gleiche Niveau wie seine männlichen Teamkollegen zu bringen, die als das beste Team der Welt gelten.
"Wir wollen von diesem Jahr an viel professioneller an die Sache herangehen", verrät van Emden im Gespräch mit Rouleur seine ehrgeizigen Pläne. "Das ist die Aufgabe, mit der ich betraut wurde, nämlich sie mit der Männernmannschaft in Einklang zu bringen. Man hat mir keine Vorgaben gemacht, sondern nur gesagt, dass wir für das Frauenteam die gleiche Herangehensweise wie für das Männerteam wollen."
"Ich schätze, sie denken, dass es mir nach so vielen Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist, in einem bestimmten Stil und auf eine bestimmte Weise zu handeln. Ich kann nicht genau sagen, was sie letztes Jahr gemacht haben, weil ich nicht im Team war, aber natürlich hört man Dinge, die sie anders gemacht haben, und um ehrlich zu sein, war das sogar unter Amateur-Niveau: Rennen fahren ohne guten Plan während des Rennens oder überhaupt für das ganze Jahr. All diese kleinen Dinge summieren sich zu einem großen Schritt zurück in Sachen Professionalität."
"Es war schon immer eine eng verbundene Organisation", fährt Van Emden fort. "All das Wissen, das im Männerteam vorhanden war, ist auch für das Frauenteam da. Aber sie haben es nicht genutzt. Das ist der Hauptgrund, warum das alte Personal gegangen ist. Wir hatten einige Auseinandersetzungen im Team, bei denen die Frauen sagten, sie würden nicht gleich behandelt und fühlten sich vernachlässigt. Ich habe ihnen erklärt, dass das die Schuld des vorherigen Personals war.
