"Jonas Vingegaard isst am liebsten Döner Kebab. Den baue ich während der Tour de France ein" - Vismas Ernährungscoach verrät die Gewohnheiten der Fahrer

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 15 Juli 2024 um 20:30
jonasvingegaard
Diät und Ernährung waren im Profi-Peloton wohl noch nie so wichtig wie im Jahr 2024. Das Zählen von Kalorien und Kohlenhydraten ist zwar wichtig, aber es ist auch entscheidend, dass die Fahrer glücklich sind und ihre Mahlzeiten genießen, wie der Ernährungscoach des Teams Visma - Lease a Bike, Karim Lambrechts, erklärt.
"Jede Woche werden Lebensmittel aus den Niederlanden geliefert", erklärt Lambrechts im Gespräch mit NOS. "Es ist wichtig, ein Energiegleichgewicht zu haben, wie wir es nennen. Wenn man das, was man zu sich nimmt, nicht richtig auffüllt, läuft man Gefahr, sich nicht richtig zu erholen, und das erhöht zum Beispiel auch die Gefahr, krank zu werden. Gerade bei einer Grand Tour ist es einfach wichtig, sich jeden Tag so gut wie möglich zu erholen."
"Ein Fahrer verbraucht leicht 8.000 bis 10.000 Kilokalorien pro Tag. Das Frühstück heute Morgen bestand bereits aus etwa 1.500 Kilokalorien. Das sind drei Scheiben Brot mit süßem Belag, Ei und Schinken oder Käse darauf", fährt Lambrechts fort und beschreibt die Mahlzeiten der Fahrer des Team Visma - Lease a Bike vor den Etappen: "Dann noch zwei Schalen Milchreis und etwas frisches Obst und auch etwas Hüttenkäse. Manchmal denkt man: Wie kriegen die das alles runter? Aber am Ende schaffen sie es immer."
Der wohl wichtigste Fahrer, der auf die richtige Ernährung achten muss, ist Teamleader Jonas Vingegaard, der am zweiten Ruhetag der Tour de France 2024 auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung liegt, drei Minuten hinter dem Führenden Tadej Pogacar nach 15 Etappen. "Vingegaards Lieblingsspeise ist Döner",  bemerkt Lambrechts. "Während der Tour de France baue ich das ein, indem ich Hühnchen mit Schawarma-Gewürzen brate und es in einen Wrap packe. Dazu gibt es ein wenig Rotkohl, Zwiebeln und Knoblauchsauce."
"Wir servieren in Buffetform. Es sind Menschen und keine Maschinen", schließt Lambrechts und betont, dass die Fahrer selbst viel mitbestimmen können, was sie essen. "Es ist wichtig, dass sie auch ihrem Gefühl folgen. Wenn sie etwas mehr oder etwas weniger nehmen wollen, können sie das tun. Wir sorgen immer dafür, dass genug da ist."