John Degenkolb visiert Gravel-Etappe der Tour de France 2024 an - "Vielleicht ist das eine Etappe, bei der ich ganz oben landen kann"

John Degenkolb feiert diese Woche ein besonderes Jubiläum. Der DSM-Firmenich Post NL Veteran nimmt zum zehnten Mal an der Tour de France teil - und hofft auf einen Sieg. Immerhin gibt es Etappen, die ihm - zumindest auf dem Papier - liegen könnten.

Der 35jährige Deutsche fuhr 2013 seine erste Tour überhaupt. Damals hätte er fast eine Etappe gewonnen, musste sich in Albi nur Peter Sagan im Sprint geschlagen geben. "Ich bin froh, glücklich und stolz, dass ich die zehnte Grand Tour in Angriff nehme", sagte Degenkolb bei Eurosport: "Ich bin bereit für die Tour."

Vor allem die neunte Etappe, mit Start und Ziel im mittelalterlichen Troyes, ist ganz nach seinem Geschmack. Die weißen, unbefestigten Schotterstraßen der Champagne erfordern einen besonderen Fahrertyp, einen für Klassiker wie Strade Bianche oder Paris-Tours, einen wie Degenkolb. Es wird 14 solcher Gravel-Abschnitte geben, sechs davon im letzten Teil mit einer Gesamtlänge von 32 km.

"Wer weiß? In der Vergangenheit waren solche Sonderprüfungen immer genau mein Ding", sagte Degenkolb, der 2018 in Roubaix seinen bisher einzigen Tour-Etappensieg feierte.

"Vielleicht ist das eine Etappe, bei der ich mit meiner Erfahrung und meinen Fähigkeiten an der Spitze landen kann." An einem guten Tag mit guten Beinen werde er den Anspruch erheben, "auch mal alleine zu fahren", sagte Degenkolb. Seine Rolle ist in diesen Tagen tatsächlich eine andere. Degenkolb, früher ein Etappenjäger und Anwärter auf den Sieg in den Sprints, übernimmt als Road Captain viel Verantwortung und kümmert sich um einige seiner weniger erfahrenen Teamkollegen.