"Jetzt hat er diesen Nachteil nicht mehr" - Der Sportphysiologe Jan Boone behauptet, dass Tadej Pogacar keinen Ausdauernachteil mehr hat

Tadej Pogacar hat die Tour de France 2022 und 2023 an Tagen mit mehreren Bergen und einem konstant hohen Tempo vom Team Visma - Lease a Bike verloren, und das niederländische Team hoffte, dass dies auch diesmal auf der 15. Etappe so sei. Der Slowene hat bewiesen, dass dies keine Schwierigkeit mehr ist, wie Jan Boone behauptet:

"Das Konzept der "Ausdauer" ist ein heißes Thema in der Sportwissenschaft. Man vergleicht die Fahrt auf einen Bergpass bei frischen Bedingungen mit einem Aufstieg, nachdem man bereits 3 oder 4 Pässe bewältigt hat, wie am Sonntag auf dem Plateau de Beille. Wie stark ist der Rückgang dann?" Der Sportphysiologe Jan Boone sagte zu Sporza: "Letztes Jahr hat Jumbo-Visma so gespielt, indem sie bei den ersten Anstiegen ein hohes Tempo vorgaben. Sie hofften, dass es zu einem Rückgang kommen würde, und genau das ist dann auch passiert. Wegen der Handgelenksverletzung hat Pogacar einen Rückschlag erlitten. Jetzt hat er diesen Nachteil nach seiner Vorbereitung nicht mehr, während der von Vingegaard etwas geringer war. Und ich glaube nicht, dass Vingegaard das Team hat, um dieses Tempo diesmal durchzusetzen."

Visma ist zwar insgesamt nicht so stark wie in den vergangenen Jahren, aber sie haben sich sehr konzentriert auf diese Etappe vorbereitet und hatten die Taktik schon seit Monaten im Kopf. Der Plan wurde perfekt umgesetzt und Vingegaard zeigte eine der besten Leistungen seiner Karriere, wenn man nach seinen eigenen Worten und den Schätzungen seiner Leistung geht... Doch das reichte nicht aus, um das Gelbe Trikot zu bedrängen, denn Pogacar hatte die Beine, um zu attackieren und seinem Konkurrenten noch mehr Zeit abzunehmen.

Boone glaubt, dass Pogacar den Giro d'Italia mit etwas Restenergie beendet hat und sich danach ideal auf die Tour vorbereiten konnte. "Ich denke, er hatte beim Giro noch Reserven. Wenn er danach noch einen Block mit Volumen bei geringer Intensität absolviert hat, wird sich der Rückgang in Grenzen halten." Auf der Etappe, die man als Königsetappe bezeichnen kann, hat sich Pogacar als der Mann etabliert, den es in diesem Rennen zu schlagen gilt, was nur passieren sollte, wenn er einen sehr schlechten Tag auf dem Rad oder Pech hat.