"Ich verfolge das alles mit einem gewissen Lächeln" - Marc Madiot über Stefan Küng-Gerüchte und David Gaudu's Giro d'Italia-Mission

Während der Giro d’Italia 2025 kurz vor dem Start steht, richtet sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf die sportlichen Ambitionen von Groupama - FDJ, sondern auch auf die Personalie Stefan Küng. Der Schweizer Zeitfahrspezialist wird laut Berichten das Team zum Saisonende verlassen – doch Teamchef Marc Madiot bleibt gelassen.

Im Interview mit Cyclism'Actu gab sich Madiot betont unaufgeregt: „Ich kommentiere solche Spekulationen nicht mehr. Manchmal erfahre ich aus der Presse, dass ich mit Fahrern in Kontakt stehe, die ich nie getroffen habe. Ich nehme das mit einem gewissen Lächeln – und mit Distanz.“

Die Gerüchte um Küngs möglichen Wechsel – möglicherweise zu einem WorldTour-Konkurrenten – stehen bislang unbestätigt im Raum. Der Fokus liegt nun auf dem Giro, und dort richtet sich vieles auf einen Mann: David Gaudu.

Nach einem verheißungsvollen Saisonbeginn mit dem Sieg bei der Tour of Oman, wurde Gaudu durch einen Sturz bei Tirreno-Adriatico zurückgeworfen. Madiot sieht dennoch Fortschritte: „Er konnte sich erholen und ist ruhig bei der Tour de Romandie wieder eingestiegen.“

Doch die Erwartungen sind vorsichtig. „Die erste Hälfte des Giro wird entscheidend. Wenn er da halbwegs gut durchkommt, können wir in den Bergen ein gutes Niveau erwarten“, so Madiot. Eine Prognose für das Gesamtklassement will der erfahrene Sportdirektor aber nicht abgeben. Stattdessen sei Geduld gefragt: „Wir müssen ihm Zeit geben, sein volles Potenzial wiederzufinden.“

Groupama - FDJ verfolgt beim Giro einen flexiblen Ansatz. Zwar ist ein gutes Abschneiden Gaudus in der Gesamtwertung wünschenswert, im Fokus stehen aber Etappensiege. „Wir wollen mit dem Team aktiv sein, uns Ausreißergruppen anschließen und Chancen nutzen. Der Giro bietet da mehr Spielraum als die Tour de France“, erklärt Madiot.

Der Giro 2025 könnte für das französische Team somit eine Tour der kleinen Schritte werden – mit Geduld, Offenheit für Chancen und möglicherweise mit einem diskreten Abschied eines ihrer prominentesten Fahrer.

Während bei anderen Teams der Giro von klaren Gesamtambitionen geprägt ist, setzt Groupama - FDJ auf Anpassungsfähigkeit – und auf die Hoffnung, dass David Gaudu im Laufe des Rennens zur Topform zurückfindet. Die Gerüchte um Stefan Küng bleiben einstweilen genau das: Gerüchte.