"Ich hatte gehofft, selbst sprinten zu können, aber das Team hat sich anders entschieden" - Gerben Thijssen muss die Rolle des Unterstützers für Biniam Girmay übernehmen

Radsport
Mittwoch, 10 Juli 2024 um 10:00
biniamgirmay
Gerben Thijssen ging mit dem Ehrgeiz in die Tour de France 2024, den besten Sprintern der Welt einen Strich durch die Rechnung zu machen. Ähnlich erging es seinem Teamkollegen Biniam Girmay, der in der ersten Woche zwei Etappen gewinnen und einen großen Vorsprung in der Punktewertung herausfahren konnte. Es überrascht nicht, dass sich sein Team Intermarche - Wanty nun voll und ganz auf den Eritreer konzentriert und die persönlichen Ambitionen von Thijssen zurückstellt.
"Es war eine fantastische erste Woche und ich bin immer noch gerne hier", beginnt Thijssen seine Erzählung gegenüber Sporza. Er räumt ein, dass es nicht immer leicht ist, mit der Entscheidung zu "leben". "Ich hatte gehofft, heute selbst sprinten zu können, aber das Team hat anders entschieden. So ist das nun mal. Durch das Grüne Trikot für Biniam Girmay kommt alles Mögliche hinzu: Zwischensprints, jeder Endspurt. Grün ist jetzt ein großes Ziel."
Etwas, das er zwar versteht, aber nur schwer akzeptieren kann. "Es ist eine Mannschaftsentscheidung und ich verstehe das vollkommen. Aber auf einer persönlichen Ebene ist es sehr ärgerlich. Es ist nicht so einfach. Ich habe bisher in allen Sprints meinen Job gemacht, ich habe getan, was von mir erwartet wurde. Aber es wird jetzt eine andere Tour für mich, das wird auch eine ernste Erfahrung", versucht der Belgier, sich zu beruhigen.
Am Ruhetag wurde beschlossen, die Pläne endgültig zu ändern und für Girmay zu fahren. "Heute hätte ich gerne gesprintet, aber es wurde beschlossen, alles für Biniam zu tun. Ich verstehe das zu 100%. Grün ist eine Priorität. Vielleicht bekomme ich eine weitere Chance, wenn das gesichert ist."
Thijssen wird auch nicht der letzte Mann im Zug sein, sondern seine Arbeit früher erledigen müssen. "Andererseits ist das auch logisch, denn ich bin jetzt plötzlich dabei und die Jungs sind es gewohnt, zusammenzuarbeiten. Entscheidend wird der Punkt 900 Meter vor dem Ziel sein. Dort wird der Sprint bereits ausgetragen. Ich muss Biniam dort so gut es geht absetzen. Dafür bin ich motiviert", sagt er abschließend.

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