Israel – Premier Tech hat bestätigt:
Michael Woods wird am Ende der Saison 2025 seine Profikarriere beenden. Damit endet eines der bemerkenswertesten Spätstarter-Kapitel, das der Radsport je erlebt hat.
Der Kanadier wechselte nach einer erfolgreichen Laufbahn als Mittelstreckenläufer erst im Alter von 25 Jahren aufs Rad. Schnell entwickelte er sich zu einem der gefürchtetsten Kletterer der WorldTour. In 11 Profisaisons feierte Woods große Erfolge – darunter der prestigeträchtige Etappensieg am Puy de Dôme bei der Tour de France 2023, die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2018 sowie Podiumsplätze bei den Ardennen-Klassikern und Siege auf legendären Bergankünften.
Rückblick auf das Leben als Profi
In einer Botschaft über sein Team sprach Woods offen über die Licht- und Schattenseiten des Radprofi-Daseins. „Jedes Mal, wenn ich ein Rennen fahre, empfinde ich immenses Glück, weil es wirklich ein reiner Luxus ist“, schrieb er. Gleichzeitig betonte er die Belastungen: „Der Tribut für meine Gesundheit war beträchtlich, und die Zeit fernab meiner Familie lang.“
Der 38-Jährige machte deutlich, dass vor allem seine Vaterschaft seine Sicht veränderte. „Es ist schwer, gleichzeitig einer der besten Fahrer der Welt und ein guter Vater zu sein“, erklärte er. „Profi-Radsport ist ein Job, der unendliches Engagement erfordert. Ich habe diese Aufgabe geliebt, aber sie ist nur eine bestimmte Zeit lang aufrechtzuerhalten.“
Vom Läufer zum Weltklasse-Kletterer
Woods’ Weg in den Radsport ist einzigartig. Eine Verletzung beendete seine Leichtathletik-Karriere, bevor er sich in seinen späten Zwanzigern auf einem schlichten Geschenk-Rad seiner Eltern in die Welt des Profiradsports wagte. Nur ein Jahrzehnt später stand er bei den größten Rennen der Welt auf dem Podium.
„Wenn man bedenkt, dass ich mit 25 auf einem 1.000-Dollar-Rad angefangen habe, ist das verrückt“, so Woods. „Ich habe es geschafft, einer der besten Radfahrer der Welt zu werden – auf diese Reise bin ich verdammt stolz.“
Dank an Wegbegleiter
In seiner Botschaft bedankte sich Woods bei jenen, die seine Laufbahn möglich machten. Von seiner Frau und seinen Eltern über seinen langjährigen Trainer Paulo Saldanha bis hin zu Israel-Premier-Tech-Besitzer Sylvan Adams und seinem Weggefährten Guillaume Boivin. Auch Persönlichkeiten wie Juanma Garate und Jonathan Vaughters, die ihm als Quereinsteiger eine Chance gaben, erwähnte er ausdrücklich.
Darüber hinaus hob Woods die Radsport-Community in seiner Heimat Ottawa hervor. „Ob es nun eine aufmunternde Nachricht am Straßenrand war oder Leute wie Nick Vipond und Kevin Field, die an meinen Traum von Olympia glaubten – ich danke euch allen.“
Ein Blick nach vorn
Ganz verabschieden will sich Woods noch nicht vom Ausdauersport. „Ich habe immer noch große Ambitionen und Pläne für die kommenden Jahre, bei denen ich neue Arenen im Ausdauersport erkunden will“, kündigte er an. „Ich habe einige epische Pläne, also bleibt dran.“