Helmut Dollinger über das neue Astana Qazaqstan: „Es wird direkt angepackt und versucht, die Dinge besser zu machen“

Radsport
Freitag, 15 November 2024 um 18:00
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Helmut Dollinger war lange Zeit bei BORA – hansgrohe und zuletzt beim Q36.5 Pro Cycling Team tätig. Inzwischen ist er einer der neuen Trainer des Astana Qazaqstan Teams, das durch den neuen chinesischen Investor XDS, der wohl auch Haupt-Namenssponsor sein wird, eine komplette Neugestaltung erlebt und er sprach mit CyclingMagazine.de über den Umbruch und seine Aufgabe in seinem neuen Team:
„Ich freue mich, zurück in der WorldTour zu sein. Man ist als Trainer ja schon auch etwas Eitel, will seine Fahrer am liebsten ganz vorn haben. Ich freue mich, die Chance bei Astana zu bekommen.“
Der Kontakt kam letztlich über Rüdiger Selig zustande, den Dollinger ursprünglich für ein stärkeres Sprint-Leadout bei Q36 haben wollte und da die beiden sich noch aus der Zeit bei BORA – hansgrohe kannten. „Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Wir haben uns ausgetauscht, welche Vorstellungen wir in Sachen Training und Entwicklung haben und es hat direkt an vielen Punkten übereingestimmt. Im Gespräch mit Vasilis (Anastopoulos; Anm. d. Red.) und Maurizio (Mazzoleni; Anm. d. Red.) war es so, als würden wir uns schon lange kennen und hätten uns nun wieder getroffen“, erklärt Dollinger die Situation, als man ihm einen Trainerposten anbot.
„Die Aufbruch-Stimmung im Team ist zu spüren. Das nimmt man wahr, auch wenn man neu in der Mannschaft ist. Es wurden Top-Leute hinzugeholt, beispielsweise Alex (Dowsett), dann haben wir einen sehr guten Nutritionisten und der Ansatz ist insgesamt sehr wissenschaftlich. Absolut obere Liga“ gibt Dollinger seinen Eindruck des frischen Windes der durch das Team weht wider und ist selbst ganz Feuer und Flamme.
„Anders als bei anderen Mannschaften sind es nicht die „Head of“ die auch die Stars trainieren“, erläutert Dollinger die Herangehensweise. Vasilis Anastopoulos sei zwar als Performance Chief ein Dreh und Angelpunkt, „aber er holt auch alle mit ins Boot. Wenn man etwas einbringt, beispielsweise die Erfahrung mit einem neuen Feld-Test, dann wird sich das angeschaut und die bessere Option gewählt. Es geht darum, das Team voranzubringen, um die Ziele zu erreichen. Das merkt man ganz deutlich. So haben wir schon jetzt einen fix und fertigen Rennplan bis zur Tour de France – damit kann man arbeiten.“
Auch zur Situation in der WorldTour und der Gefahr, die Lizenz zu verlieren, scheint es einen Plan bereits zu geben und man steuert das Minimalziel, Platz 18 innerhalb des Dreijahresrankings, konkret an: „Natürlich ist das unser Ziel. Wir wollen möglichst viele Punkte holen und das Wunder doch noch schaffen und ganz ehrlich, wenn ich mir den Kader anschaue, dann ist das auch möglich. Die Mannschaft hat sich verstärkt und ich spüre, dass hier etwas entstehen kann. Es wird direkt angepackt und versucht, die Dinge besser zu machen. In meinem Falle war es beispielsweise so, dass wir uns nicht mit viel Gerede aufgehalten haben. Ein ‚Servus‘ und los geht‘s. Smart und gleich zur Sache – ich mag das sehr“, gibt sich Dollinger optimistisch.