Die Strecke der Weltmeisterschaft 2025 in Ruanda ist eine, die reinen Kletterern die Möglichkeit bietet, um das Regenbogentrikot zu kämpfen. Mit fast 5.500 Höhenmetern wird sie ein echter Test für das Peloton sein. Könnte Mathieu van der Poel, obwohl er nicht für seine Kletterfähigkeiten bekannt ist, trotzdem um den Sieg kämpfen?
Im Gespräch mit Wielerflits vertritt der niederländische Nationaltrainer Koos Moerenhout die Meinung, dass van der Poel auf einer so klettererfreundlichen Strecke in Afrika gegen Tadej Pogacar antreten kann. "Ich glaube schon, dass er eine Chance hat", so Moerenhout. "Aber was natürlich das Wichtigste ist: Glaubt Mathieu selbst daran? Ich werde ihm auf jeden Fall berichten, was ich in Ruanda gesehen habe."
Die Strecke liegt wohl an der Grenze von van der Poels Kletterfähigkeiten. Wenn er jedoch sein bestes Niveau erreicht, kann der Niederländer laut Moerenhout der Konkurrenz Paroli bieten: "Am Ende des Tages hat man all diese Höhenmeter auf dem Zähler. Das fordert seinen Tribut", erklärt er ehrlich. "Für den typischen Klassiker-Fahrer, der auf den flämischen Frühling hinarbeitet, ist das eine große Herausforderung. Es wird eine sehr große Herausforderung für Mathieu, aber nicht unmöglich."
Als Beweis für van der Poels potenzielle Fähigkeiten verweist Moerenhout auf den dritten Platz des Niederländers hinter Tadej Pogacar und Ben O'Connor bei der Weltmeisterschaft 2024: "Es wurde im Vorfeld auch gesagt, dass Zürich zu schwierig für Mathieu sei. Er hat es trotzdem geschafft, eine starke Bronzemedaille aus dem Feuer zu holen und ist eigentlich nur auf einen überragenden Tadej Pogacar getroffen", erinnert er sich. "Mathieu kann viel verkraften. Aber nicht alle Strecken sind gleich. Hier wird definitiv mehr geklettert. Das ist nicht unbedingt maßgeschneidert für Mathieu. Aber auf der anderen Seite: schwierig ist auch möglich. Aber das ist vor allem eine Entscheidung, die er selbst treffen muss. Ich kann ihm nur sagen, was ich gesehen und erlebt habe."
"Die Fakten sind so, wie sie sind. Und Mathieu glaubt an sie, oder auch nicht", so Moerenhout abschließend. "Ich erwarte nicht, dass es ein schwieriger Prozess sein wird. Ich wäre auch mit einem 'Nein' zufrieden. Mathieu ist nicht jemand, der zu einer Weltmeisterschaft fährt, um daran teilzunehmen, er fährt dorthin, wenn er eine Chance sieht. Wenn er die nicht sieht oder andere Entscheidungen trifft, wie z.B. das Mountain Biken, dann muss man das auch respektieren. Das wäre auch besser platziert als die Weltmeisterschaft in Zürich."