"Es war nicht ganz gleich" - Ehemalige Radsportlerin zeigt Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkader des Team Visma - Lease a Bike

Radsport
Donnerstag, 01 Mai 2025 um 11:30
visma
Jip van den Bos, eine ehemalige Radprofi-Fahrerin, die zwei Jahre lang für das Team Visma - Lease a Bike gefahren ist, hat über ihre Erfahrungen bei dem niederländischen Verein berichtet und dabei auf eine wahrgenommene Diskrepanz zwischen den Programmen für Männer und Frauen hingewiesen.
Die 29-jährige van den Bos hatte sich 2022 vom Rennsport zurückgezogen, nachdem er unter den Langzeitfolgen einer schweren Gehirnerschütterung gelitten hatte. In einem neuen Interview mit der Wieler Revue sprach die heutige Eurosport-Moderatorin über ein schwieriges Kapitel ihrer Karriere.
"Ich habe meine gesamte Zeit dort damit verbracht, mit dieser Erschütterung zu kämpfen", sagte sie. "Aber es war eine nette Gruppe von Fahrern und ein gutes Teammanagement. Ich habe mich wohl gefühlt, aber ich konnte während dieser Zeit nie die beste Version meiner selbst sein. Ich habe mich dort nie wie die alte Jip gefühlt."
Obwohl sie sich an ein unterstützendes Umfeld unter den Teamkollegen und den direkten Mitarbeitern erinnert, ist van den Bos der Meinung, dass während ihrer Zeit im Team größere strukturelle Ungleichheiten herrschten.
"Jetzt muss ich tatsächlich eine politisch korrekte Antwort geben, haha. Ich weiß natürlich nicht, wie es jetzt ist, aber als ich dort gefahren bin, musste es noch wachsen. Ich will es mal so sagen: Es war nicht ganz gleich. Obwohl uns versprochen wurde, dass es völlig gleichwertig sein würde. Man konnte an den Einrichtungen und an den Aussagen, die gemacht wurden, erkennen, dass wir nicht so ernst genommen wurden wie das Männerteam."
Sie machte deutlich, dass die Ungleichheit nicht auf mangelnden Einsatz derjenigen zurückzuführen sei, die direkt mit der Frauenmannschaft zu tun haben, und lobte Persönlichkeiten wie Teammanagerin Esra Tromp für ihr Engagement, meinte aber, dass die Prioritäten der gesamten Organisation stark auf die Männer ausgerichtet seien.
"Nicht von unserer eigenen Führung, denn jemand wie Esra Tromp nahm das sehr ernst. Aber auf einer höheren Ebene waren wir den Männern nicht ebenbürtig. Die Führung hat sich geändert und alles ist gut organisiert und professionell, aber von der Organisation selbst wird der Fokus immer auf den Männern bleiben, denke ich."
Klatscht 0Besucher 0