„Es gibt nur eines, was zählt: das Rote Trikot“ - Visma-Teamkollegen reagieren auf Jonas Vingegaards Vuelta-Etappensieg

Jonas Vingegaard hat auf eindrucksvolle Weise seine Favoritenrolle bei der Vuelta a España 2025 unterstrichen. Der Däne vom Team Visma | Lease a Bike gewann die zweite Etappe, überholte auf den letzten Metern Giulio Ciccone (Lidl-Trek) und übernahm damit die Gesamtführung. Dass er zuvor in einen Sturz verwickelt war, schien seine Moral kaum zu beeinflussen.

„Jonas’ Sieg ist beeindruckend“, lobte Teamkollege Matteo Jorgenson bei Eurosport. „Er hat wirklich an sich geglaubt. Obwohl er kein klassischer Sprinter ist, wusste er, dass er gewinnen kann. Es war cool zu sehen, dass er es so geschafft hat.“ Grischa Niermann, Sportdirektor bei Visma, zeigte sich erleichtert, dass Vingegaard den Sturz unversehrt überstand: „Natürlich schlägt dein Herz schneller, wenn sechs von acht Fahrern auf dem Boden liegen. Aber er sagte sofort, dass alles in Ordnung sei.“

Für Vingegaard war es der erste Straßen-Etappensieg des Jahres – ein wichtiges Signal nach seinem zweiten Platz bei der Vuelta 2023 hinter Sepp Kuss. „Es gibt nur eines, was zählt: das Rote Trikot“, erklärte Niermann. „Jonas ist in guter Form, aber es sind noch 19 Etappen zu fahren. Heute ging es nicht um den Gesamtsieg, sondern um eine Etappe. Das hat er geholt, und das ist großartig.“

Auch außerhalb des Rennens gab es Gesprächsstoff: In der Nacht nach dem Sieg bestätigte Visma einen Einbruch in den Mechaniker-Truck. Mehrere Räder wurden gestohlen – ein herber Schlag für das Team. Doch sportlich dominierte Vingegaards Erfolg die Schlagzeilen. „Wir wissen, dass er der stärkste Kletterer dieser Vuelta sein sollte“, so Niermann. „Aber gewonnen ist noch nichts.“

Victor Campenaerts (Lotto Dstny) hob unterdessen hervor, wie sehr Vingegaard von der Abwesenheit von Tadej Pogacar profitieren könnte: „Bei der Tour de France war Jonas der Einzige, der Pogacar folgen konnte. Er ist nicht hier, also war ich schon vorher überzeugt, dass Jonas der Mann sein wird.“

Trotz Rückschlägen abseits der Straße hat sich Vingegaard mit seinem Etappensieg und dem Roten Trikot in die perfekte Ausgangslage gebracht. Für ihn und Visma beginnt nun der lange Kampf, die Führung bis ins Ziel in Madrid zu verteidigen.