Tadej Pogacar und
Jonas Vingegaard. Es ist eine der grรถรten
Tour de France-Rivalitรคten aller Zeiten, und obwohl Pogacar der Mann ist, der im 4. Kapitel ihrer Geschichte den ersten Vorsprung hat, hat Groupama-FDJ-Chef
Marc Madiot etwas gesehen, das die Anhรคnger des Slowenen beunruhigen kรถnnte.
Das vielleicht aussagekrรคftigste Zeichen, das Madiot entdeckt zu haben glaubt? Dass Tadej Pogacar einen Minderwertigkeitskomplex in seiner Rivalitรคt mit dem zweifachen Tour-de-France-Sieger hat. "Es gab kleine Worte, kleine Sรคtze, Haltungen, die darauf hindeuten, dass er sich gegenรผber Vingegaard noch absichern muss", erklรคrt der sehr erfahrene franzรถsische Teamchef im Gesprรคch mit Cyclism'Actu.
Auf der 4. Etappe der diesjรคhrigen Ausgabe startete Pogacar einen brutalen Angriff auf dem Col du Galibier, der dem Leader des
UAE Team Emirates schlieรlich 50 Sekunden Vorsprung auf seinen Erzrivalen einbrachte, als beide die Ziellinie รผberquerten. Obwohl Vingegaard aufgrund seiner langen Verletzungspause nicht ganz auf der Hรถhe ist, glaubt Madiot, dass Pogacar sich im Kampf um das Maillot Jaune noch nicht sicher ist.
"Hat Pogacar jetzt die Tour gewonnen? Ja, aber... vielleicht auch nicht", erklรคrt Madiot nachdenklich. "Ich bin nicht weit davon entfernt zu denken, dass es vielleicht einen kleinen Komplex zwischen Pogacar und Vingegaard gab. Ich denke, dass es einen kleinen Pogacar-Komplex gab, so รผberraschend das auch sein mag. UAE Team Emirates brauchte diese vierte Etappe wirklich, um eine Pause zu machen. Er hat an der Spitze wirklich gekรคmpft, um die Prรคmien und ein paar Sekunden zu holen, was zeigt, dass er sich selbst beruhigen musste, obwohl er sehr stark ist."
"Er muss sich mit Vingegaard ein wenig gegen das Schicksal wehren, denn obwohl er wusste, dass der Dรคne nach seinem schrecklichen Sturz geschwรคcht sein wรผrde, hat er vielleicht nicht erwartet, dass er auf diesem Niveau sein wรผrde. War Vingegaard danach so verletzt, wie er sagte? Das ist ein anderes Thema. Aber ich warte ab, wie sich die Dinge entwickeln", so Madiot abschlieรend. "Wir kรถnnten drei Szenarien haben: eines, bei dem Vingegaard stark anfรคngt und dann nachlรคsst, eines, bei dem Vingegaard immer stรคrker wird, und ein letztes Szenario, bei dem Pogacar, auch wenn er den Giro mit Leichtigkeit gewonnen hat, mit einigen Mรคngeln in die 3. Woche geht. All das zeigt, dass es sich lohnt, die Tour in diesem Jahr zu beobachten, aber was sicher ist, ist, dass das UAE-Team extrem stark ist und wenn alles nach Plan lรคuft, kann ich mir 2 oder 3 von ihnen auf dem Podium in Paris vorstellen (Korrektur: In Nizza, Anm. d. Red.)."