„Diese Etappe widme ich Samuele Privitera“ – Tadej Pogacar erinnert bei Tour-Triumph an verstorbenes Talent

Radsport
Donnerstag, 17 Juli 2025 um 19:30
Pogacar
Zum 20. Mal in seiner Karriere feiert Tadej Pogačar heute Abend einen Etappensieg bei der Tour de France – und kaum einer war so besonders wie sein Triumph auf Etappe 12 der Ausgabe 2025, bei dem der Kapitän von UAE Team Emirates - XRG seinen Rivalen Jonas Vingegaard förmlich deklassierte. Auf den Anstiegen des Hautacam nahm er dem Dänen über zwei Minuten ab.
Noch 12 Kilometer vor dem Ziel auf dem legendären Anstieg setzte Pogačar zu einer brutalen Attacke an, die Vingegaard sofort distanzierte. Von diesem Moment an baute der Slowene seinen Vorsprung mit jedem Pedaltritt weiter aus. Im Ziel lag er sagenhafte 2 Minuten und 10 Sekunden vor dem zweifachen Tour-Sieger. Damit holte sich Pogačar das Gelbe Trikot von Ben Healy zurück – der bereits früher am Tag abreißen lassen musste – und führt die Gesamtwertung nun mit 3:31 Minuten Vorsprung auf Vingegaard souverän an.
TadejPogacar (2)
„Wir haben einen überragenden Job gemacht. Das Team ist super gefahren. Chapeau auch an Ben Healy und EF – sie wollten das Trikot verteidigen und haben wirklich großen Kampfgeist gezeigt. Auch Uno-X war für ihre Gesamtwertung voll im Rennen“, sagte Pogačar im Zielinterview – sichtlich erleichtert, nachdem er tags zuvor durch einen Sturz beinahe aus dem Rennen gefallen wäre. „Es war ein harter Tag für alle, aber am Ende waren wir superstark. Wir hatten diese Etappe schon lange im Kopf – und wir haben sie umgesetzt.“
Mit großer Geste und sichtlicher Anteilnahme gedachte Tadej Pogačar nach seinem überragenden Etappensieg auch Samuele Privitera, dem 19-jährigen Nachwuchsfahrer des Teams Jayco, der am Mittwoch bei einem Rennen in Italien tragisch ums Leben kam.
„Ich denke, diese Etappe kann Samuele und seiner Familie gewidmet sein, denn das war wirklich traurig“, sagte der Slowene im Ziel. „Es war das Erste, das ich heute Morgen gelesen habe – und im letzten Kilometer musste ich an ihn denken, daran, wie hart dieser Sport sein kann und wie viel Schmerz er manchmal bringt.“
Sportlich jedoch war es ein Tag voller Erfolg für Pogačar – womöglich sogar der Tag, an dem er die Tour de France 2025 vorentschieden hat.
„Als ich Hautacam zum ersten Mal gefahren bin, beim Strecken-Check, wusste ich sofort: Das ist ein wunderschöner Anstieg. Ich habe mich richtig darauf gefreut, hier zu fahren – er war schon 2022 Teil der Tour“, erinnerte sich Pogačar und zog dabei auch Parallelen zu seinem bitteren Rückschlag vor drei Jahren: „Damals habe ich mit dem Kopf durch die Wand versucht, das Gelbe Trikot zurückzuholen, aber Jumbo war einfach zu stark. Ich hatte das schon fast vergessen. Heute haben dann alle gesagt: 'Jetzt kommt die Revanche, bla bla bla'... und als wir unten am Anstieg ankamen, war es tatsächlich wie ein umgekehrter Film: Damals ein Belgier vorne, heute unser Team vorne. Ich bin einfach nur glücklich, hier Zeit gutgemacht und gewonnen zu haben.“
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