„Die Inkonsequenz der Jury ist ein großes Problem": Visma-Chef Plugge kritisiert UCI wegen Martinez klebriger Flasche

Radsport
Freitag, 25 Juli 2025 um 15:00
richardplugge
Der Geschäftsführer des Teams Visma | Lease a Bike, Richard Plugge, hat nach der 18. Etappe der Tour de France 2025 scharfe Kritik an der Rennjury und der UCI geäußert. Anlass war eine umstrittene Szene, in der Lenny Martinez (Bahrain – Victorious) mehrfach unerlaubt von seinem Teamwagen unterstützt wurde, um sich nach einem Rückstand wieder an die Spitzengruppe heranzukämpfen – und dies mit nur einer milden Strafe sanktioniert wurde.

Der Vorfall: „Klebrige Flasche“ in Serie

Richard Plugge, Geschäftsführer des Teams Visma | Lease a Bike, hat nach der 18. Etappe der Tour de France 2025 scharfe Kritik an der Rennjury und der UCI geäußert. Anlass war eine umstrittene Szene, in der Lenny Martinez (Bahrain – Victorious) mehrfach unerlaubt von seinem Teamwagen unterstützt wurde, um sich nach einem Rückstand wieder an die Spitzengruppe heranzukämpfen – und dies mit nur einer milden Strafe sanktioniert wurde.
Lenny Martinez, der vor der Etappe punktgleich mit Tadej Pogacar in der Bergwertung lag, verlor am Col du Glandon früh den Anschluss. Doch drei Mal wurde er dabei von seinem Teamwagen mithilfe der berühmten „klebrigen Flasche“ zurück ins Rennen gebracht – gut sichtbar für alle Zuschauer und Kameras.
Trotz dieser wiederholten Regelverstöße wurde Martinez von der Jury lediglich mit einem Abzug von acht Bergpunkten bestraft, was es ihm ermöglichte, seine führende Position in der Bergwertung zu verteidigen.

Plugge: „Das gehört nicht zum Spiel“

Für Plugge ist das Maß voll: „Das gehört nicht zum Spiel – vor allem nicht, wenn man um Punkte oder ein Trikot kämpft“, sagte er im belgischen Fernsehen bei Vive le Vélo. „Selbst wenn man nur darum kämpft, im Rennen zu bleiben, ist das nicht erlaubt. Aber hier hatte es einen klaren Einfluss auf die Wertung.“
Plugge wirft der Rennjury vor, Regeln nach Belieben auszulegen und inkonsequent zu handeln. „Man sollte sich darauf verlassen können, dass die UCI die Regeln so anwendet, wie sie geschrieben stehen – aber das passiert zu oft nicht.“

Vergleich mit anderen Strafen: „Extrem unklar“

Plugge führte weitere Beispiele für aus seiner Sicht ungerechte Strafen an. So erinnerte er an eine 5.000-Franken-Geldstrafe gegen Ineos Grenadiers zu Beginn der Tour, nachdem eines ihrer Fahrzeuge einen Ventilator eines Zuschauers touchierte. Im Gegensatz dazu wurden Martinez und sein Teammanager Roman Kreuziger für die dreifache Flaschenhilfe jeweils nur mit 500 Franken belangt.
„Das macht die Dinge extrem unklar“, monierte Plugge und ergänzte: „Warum werden Zuschauer, die gefährlich an der Strecke stehen, nicht stärker reglementiert? Und warum trifft es nicht auch die Organisation, wenn Sicherheitslücken entstehen?“

Wachsende Unruhe im Peloton

Mit der Tour de France auf der Zielgeraden und engen Abständen in allen Trikotwertungen spiegeln Plugges Worte eine wachsende Unzufriedenheit im Peloton wider. Die Diskussion um Regelanwendung und Fairness kocht hoch – ausgerechnet an einem Tag, der sportlich ohnehin mit Angriffen von über 70 Kilometern vor dem Ziel schon hitzig genug war.
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