Die Nachricht der Woche war zweifelsohne Jonas Vingegaards Entscheidung, auf die Teilnahme am Giro d'Italia 2025 zu verzichten. Der Star von Team Visma hatte zwar einen vermeintlich „einfachen“ Corsa Rosa vor sich, entschied sich jedoch, alle Kräfte für Tadej Pogacar einzusetzen.
Vingegaard wird das Team Visma - Lease a Bike sowohl bei der Tour de France als auch bei der Vuelta a España anführen. Der Däne verschiebt damit seinen Giro-Debüt weiterhin. Seine Absage wirkt überraschend, insbesondere nach seinem relativ leichten Sieg im Vorjahr. Daher haben wir bei CiclismoAlDía mögliche Gründe für diese Entscheidung analysiert.
Trotz des Trends zu Grand-Tour-Doubles bleibt die Tour de France das prestigeträchtigste Ziel für jeden Radsportstar. Für Vingegaard steht die Grande Boucle klar im Fokus. Wäre er 2024 gegen Pogacar unterlegen und hätte er 2025 den Giro in Angriff genommen, hätte er bei der Tour womöglich nicht seine maximale Form erreichen können – anders als Pogacar, der ebenfalls auf die Corsa Rosa verzichtet.
Dank eines strategischen Transferfensters hat Visma ein starkes Team um Vingegaard zusammengestellt. Mit Wout van Aert, Simon Yates, Matteo Jorgenson und Sepp Kuss an seiner Seite ist die Mannschaft bestens gerüstet, um UAE und Pogacar bei der Tour herauszufordern.
Würde Vingegaard den Giro bestreiten, könnte Pogacar ungestört die Vuelta ins Visier nehmen, mit Enric Mas als seinem größten Konkurrenten. Um Pogacar nicht zu viele Gelegenheiten für Grand-Tour-Titel zu geben, ist Vingegaards Teilnahme an der Vuelta 2025 strategisch sinnvoll.
Ein weiterer Grund für Vingegaards Entscheidung könnte die Förderung von Simon Yates sein. Der Neuzugang bei Visma möchte nicht nur bei der Tour als Helfer glänzen, sondern auch eigene Chancen nutzen. Mit der Führungsrolle beim Giro wird Yates motiviert sein, später bei der Tour eine unterstützende Rolle optimal auszufüllen.
Die Entscheidung von Vingegaard und Team Visma zeigt ein durchdachtes Vorgehen mit klaren Prioritäten für die kommende Saison.