David Gaudu wird in diesem Jahr nicht an der
Tour de France teilnehmen. Der Kapitän von
Groupama - FDJ zog nach wochenlangem Formtief und ohne die erhoffte Leistungssteigerung die Reißleine. Statt am kommenden Samstag in Lille am Start zu stehen, richtet er seinen Blick nun auf die
Vuelta a Espana.
„Angesichts meines derzeitigen Niveaus … Ich war transparent mit dem Team. Auf jeden Fall teilen sie meine Werte, meine Daten, und so haben wir gemeinsam beschlossen, die Tour in diesem Jahr auszulassen“, erklärte der 28-Jährige gegenüber L’Équipe. „Dorthin zu fahren, nur um das Rennen zu beenden, ist sinnlos.“
"Eine große Enttäuschung"
Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht – auch aus persönlichen Gründen: „Das ist natürlich eine große Enttäuschung. Vor allem, weil die Tour in diesem Jahr durch die Bretagne führt und meine Liebsten mich besuchen können.“
Gaudu hatte sich nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte eigentlich noch Hoffnungen gemacht, bei der Tour eine Wende zu schaffen. Nach einem Etappensieg bei der Tour of Oman blieb er jedoch weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Beim Giro d’Italia – seinem eigentlichen Hauptziel – konnte er seine Klasse nicht ausspielen, eine Handverletzung in der ersten Woche machte das Vorhaben endgültig zunichte.
Trotzdem hielt er zunächst an seinem Tour-Plan fest. „Ich habe mir bis Ende letzter Woche Zeit gegeben, um wieder zu trainieren, noch ein paar Bergpässe zu fahren und ein paar Übungen zu machen. Aber das Gefühl ist immer noch nicht gut. Das Team hat auch seine Strategie“, so Gaudu. Warum genau er seine Form nicht findet, bleibt unklar: „Wir haben nicht wirklich alle Antworten. Ich habe mich medizinisch untersuchen lassen, alles ist gut, alles ist normal.“
Statt der Frankreich-Rundfahrt soll nun die Spanien-Rundfahrt zum Wendepunkt werden. Bei der Vuelta konnte Gaudu bereits zwei Etappen gewinnen und mehrmals in der Gesamtwertung vorne mitmischen. Seine Hoffnung: „Die Vuelta hat meine Saison 2020 und letztes Jahr gerettet. Ich sage nie zwei ohne drei.“