Auf der 7. Etappe betritt die
Tour de France 2024 mit dem ersten Einzel-Zeitfahren das Terrain von
Remco Evenepoel. Mit nur 45 Sekunden Rückstand auf das Maillot Jaune von
Tadej Pogacar ist der Belgier im Gespräch, den Tag in Gelb zu beenden. Evenepoels Trainer ist sich da aber nicht so sicher:
"45 Sekunden sind ein großer Rückstand. Gegen einen Nicht-Spezialisten könnte es noch möglich sein, aber Tadej Pogacar ist auch kein Zuckerschlecken. Gegen ihn wird es sehr schwer werden", analysiert Evenepoels
Soudal - Quick-Step Trainer Koen Pelgrim im Gespräch mit Sporza und verweist auf die nahezu perfekte Zeitfahrposition seines Fahrers. "Diese Zeitfahrposition ist sehr spezifisch. Man hält seine Muskeln in einem anderen Winkel als sonst. Daran muss man sich gewöhnen. Während einer Grand Tour kann man diese Position nicht beibehalten, die einzige Gelegenheit, die sich einem bietet, ist beim lockeren Fahren."
Der amtierende Zeitfahrweltmeister Evenepoel hat verständlicherweise ein großes Augenmerk auf die 7. Etappe gelegt. "Wir haben dieses
Zeitfahren zweimal wiederholt: Ende Dezember nach Weihnachten und kurz vor der Tour nach seinem Höhentrainingslager", erinnert sich Pelgrim. "Es ist ein wichtiges Ziel für uns, für die Wertung, aber natürlich auch für die Etappe selbst."
"Ich habe einen Tempoplan im Kopf, aber auch Remcos eigener Beitrag ist wichtig. Im ersten Teil des Rennens muss er stark starten, aber er muss auch eine gewisse Reserve für den Anstieg haben, damit er dort mit einem gewissen Überschuss fahren kann", so der Trainer weiter. "Es ist ein Zeitfahren, das ihm sicherlich liegt, mit Teilen, in denen er seine Kraft einsetzen kann. Aber im Vergleich zu den anderen Klassementfahrern wäre es besser gewesen, wenn es ein bisschen flacher gewesen wäre. Das ist eher zu seinem Vorteil."
Vor seinem Debut bei der Tour de France hat Evenepoel deutlich abgespeckt. Während dies dem Belgier in den Bergen zweifellos zugute kommen wird, könnte es seiner Zeitfahrleistung schaden... "In einem völlig flachen Zeitfahren würde dieser Gewichtsverlust auch einen Verlust an absoluter Leistung bedeuten", schließt Pelgrim. "Aber auch die Steigungen werden eine wichtige Rolle spielen."