Pim Ronhaar wird diese Cyclocross-Saison wahrscheinlich vergessen wollen. Trotz einiger guter Tage (z.B. seine 2. Plätze bei den nationalen Meisterschaften, dem GP Sven Nys Cross Baal oder beim Herentals Cross) ist er die meiste Zeit des Jahres aufgrund einer Rückschlagkrankheit im Sommer hinter seinen (eigenen) Erwartungen zurückgeblieben. Bei den Weltmeisterschaften würde er gerne seinen vierten Platz von Tábor wiederholen, aber er schätzt seine Chancen durchaus realistisch ein.
"Mental könnte es besser sein", sagt Ronhaar über seine Eindrücke vor der Weltmeisterschaft im Live Slow Ride Fast-Podcast. Der Niederländer wurde den größten Teil des Sommers von einer Borreliose geplagt, die sowohl sein Straßenprogramm als auch seine Cyclocross-Vorbereitung zunichte machte: "Wir alle wissen, warum das so ist. Der ganze Sommer mit all diesen gesundheitlichen Problemen. Am Ende einer Cross-Saison merkt man das erst so richtig. Dann ist eigentlich jeder erschöpft, aber mich trifft es noch härter."
Trotzdem hat Ronhaar die Nominierungskriterien des Bundestrainers für die Weltmeisterschaften erfüllt und wird daher in Liévin starten. "Ich werde in den Rennen, die ich fahre, alles geben. Manchmal bedeutet das einen fünften Platz und manchmal maximal einen zwölften Platz. So ist es eben im Moment."
Und man kann im Moment nicht über die Cyclocross-Weltmeisterschaften sprechen, ohne Wout van Aert zu erwähnen. Seine Teilnahme am Cross in Liévin kam unerwartet, zumal er die ganze Saison über immer wieder betonte, dass er nicht am Start sein würde. "Für mich ändert es nicht viel, dass Wout teilnimmt, aber ich dachte, es sei eine besondere Nachricht", bestätigte Ronhaar.
"Als ich das hörte, habe ich ein bisschen länger darüber nachgedacht. Ich glaube, Wout hat den ganzen Winter über gewusst, dass er das machen wird. Das ist das Gefühl, das ich hatte. Schockiert ist ein großes Wort, aber Mathieu dachte wahrscheinlich einen Moment lang: Oh, Scheiße. Es war vielleicht ein kleiner Denkanstoß. Ich finde es wirklich toll. Es ist toll, dass er mitmacht", so der Niederländer abschließend;