Das Team Visma | Lease a Bike hat den viel erwarteten Winterfahrplan von Wout vanAert offiziell bestätigt und enthüllt, dass er in dieser Saison nur an sechs Cyclocross-Rennen teilnehmen wird. Nach einem schwierigen Jahr, das von seinem Sturz auf der 16. Etappe der Vuelta a Espana geprägt war, wirft dieser eingeschränkte Zeitplan die Frage auf, ob er bereit ist, im Cyclocross auf höchstem Niveau zu fahren und was dies für seine weitergehenden Ziele im Jahr 2025 bedeutet.
Van Aert, der seit seinem Vuelta-Sturz kein Rennen mehr bestritten hat, arbeitet sich langsam wieder in Form. Der ehemalige Nationaltrainer Sven Vanthourenhout berichtete über seine Genesung und gab Einblicke in die Herausforderungen, mit denen der belgische Star konfrontiert war. "Wout geht es gut, ich höre immer noch regelmäßig von ihm", sagte Vanthourenhout gegenüber Het Nieuwsblad. "Er trainiert schon seit einiger Zeit wieder gut, aber er hat einen großen Rückstand. Wenn du auf diesem Niveau bist, als Spitzensportler, und du kannst fünf bis sechs Wochen lang nichts machen. Das hat schwerwiegende Auswirkungen auf deinen Körper. Das kann man nicht einfach in ein paar Wochen abtrainieren."
Trotz der Rückschläge bleibt der Optimismus in der Radsportgemeinschaft erhalten. Der aktuelle Cyclocross-Nationaltrainer Angelo De Clercq zeigte sich zuversichtlich, dass Van Aert wieder auf die Beine kommen wird. "In drei Monaten hat er bereits große Schritte gemacht. Er bleibt ein Spitzensportler, und ich bin überzeugt, dass er um den Sieg mitfahren kann", sagte De Clercq gegenüber HetNieuwsblad.
Van Aerts Entscheidung, seine Cyclocross-Teilnahme einzuschränken, spiegelt seine breiteren Prioritäten wider, insbesondere seine Vorbereitung auf die Straßensaison. Er wird sowohl die belgischen als auch die Weltmeisterschaften auslassen, um unnötige Risiken zu vermeiden, ein Schritt, der von Analysten gelobt wurde.
Cyclocross-Kommentator Paul Herygers bezeichnete das Programm von Van Aert als eine "weise Entscheidung" für den Fahrer und den Sport. "Wir sollten uns glücklich schätzen, dass wir es bekommen haben. Das ist ein schönes Programm. Diese sechs Rennen sind eine Erleichterung und ein frischer Wind für viele Leute. Wir hätten uns auch die Hälfte aussuchen können, oder?" sagte Herygers gegenüber Sporza.
Herygers fügte hinzu, dass Van Aert zwar anfangs nicht in Topform sein wird, sein Programm aber gut auf seine Stärken zugeschnitten ist. "Natürlich wird Wout nicht in Topform an den Start gehen, aber das ist völlig in Ordnung für ihn. Loenhout kann das zu seinem Vorteil nutzen, und er wird auch in einem harten Rennen wie Gullegem zu Hause sein. Auch Wout hat in Dendermonde allen eine Lektion erteilt. In Benidorm ist er immer locker und motiviert am Start. Und in seinem letzten Rennen in Maasmechelen läuft er kaum Gefahr, etwas kaputt zu machen. Es sind also alles VanAert-Rennen. Es gibt keinen einzigen Cyclocross, bei dem er nichts zu suchen hat oder bei dem er sich nicht amüsieren wird.
Auch wenn sich Van Aert zunehmend auf die Straße konzentriert, bleibt sein Cyclocross-Stammbaum beeindruckend. Der dreifache Cyclocross-Weltmeister hat zuletzt 2018 das Regenbogentrikot getragen, und obwohl er in dieser Saison nicht an den Weltmeisterschaften teilnehmen wird, ist seine Teilnahme dennoch ein wichtiger Impuls für die Disziplin.