Wout van Aert über Führung: Warum ehrliche Kritik ein gutes Team stärkt
Radsport
Wout van Aert zählt zu den größten Namen im modernen Radsport. Wenn er antritt, übernimmt er meist die Rolle des Teamchefs. Doch die hohen Erwartungen bringen Druck mit sich, dem nicht jeder gewachsen ist. Für Van Aert ist eine gute Führung vor allem durch offene und ehrliche Kommunikation geprägt.
"In unserer Teamkultur darf jeder kritisch sein", erklärt der Belgier im Magazin Sport Knack. So würden Teamleiter und Domestiken bei Visma - Lease a Bike gemeinsam zum Erfolg beitragen. "Meine Teamkollegen können mir sagen, wenn sie denken, dass ich etwas falsch gemacht habe. Das schätze ich, denn so lerne ich. Und genau darum geht es: Fortschritte zu machen."
Van Aert hebt hervor, dass diese offene Teamkultur stark vom ehemaligen Sportdirektor Merijn Zeeman geprägt wurde, der kürzlich zum niederländischen Fußballverein AZ Alkmaar wechselte. "Von Anfang an hat er mir eine besondere Rolle im Team zugedacht. Ich glaube sogar, dass er mir eine größere Führungsrolle gegeben hat, als mir anfangs bewusst war", erinnert sich Van Aert. "Er gab mir Freiheiten und ermutigte mich, meine Stimme zu erheben. Er sagte sogar zu mir: 'Wout, wenn das deine Meinung ist, dann musst du sie auch mit deinen Teamkollegen teilen. Das macht sie stärker.'"
Weiterlesen
Diese Strategie scheint sich auszuzahlen. Erst kürzlich bezeichnete sein Teamkollege Bart Lemmen ihn neben Jonas Vingegaard als einen der "absoluten Anführer" bei Visma | Lease a Bike.
"Ich war schon immer durchsetzungsfähig – eine Eigenschaft, die ich von meinen Eltern geerbt habe. Sie sagen auch, was sie denken", ergänzt Van Aert. "Direkt seine Meinung zu äußern, passt zur niederländischen Kultur. Vielleicht habe ich es dort auf eine 'höflichere' Art getan als früher. Auch weil mir tatsächlich zugehört wurde, wenn ich etwas angesprochen habe. Daraus hat sich echte Führung entwickelt."
Gerade In
Beliebte Nachrichten
