"Wir müssen einen guten Moment im Rennen finden, um vorauszugehen" - Visma reißt ohne Topstars nach Lüttich

Das Team Visma - Lease a Bike geht ohne seine drei größten Stars – Wout van Aert, Matteo Jorgenson und Jonas Vingegaard – in das vierte Monument der Saison, Lüttich–Bastogne–Lüttich. Damit wird das niederländische WorldTeam in diesem Jahr voraussichtlich keine zentrale Rolle im Rennen um den Sieg spielen. Dennoch reisen die Gelb-Schwarzen mit Ambitionen an: Tiesj Benoot wird als Kapitän ins Rennen gehen und die Hoffnung des Teams auf ein starkes Resultat tragen. Das Ziel ist klar – sich möglichst früh in Szene zu setzen und die entscheidenden Angriffe zu antizipieren.

„Wir treten am Sonntag mit einer Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Fahrern an. Es ist toll für die jungen Fahrer im Team, ein Monument wie Lüttich–Bastogne–Lüttich zu fahren. Außerdem wollen wir mit Tiesj Benoot, Ben Tulett und Attila Valter das bestmögliche Ergebnis erzielen“, erklärte Sportdirektor Frans Maassen vor dem Rennen. Mit Fahrern wie Loe van Belle, der zum ersten Mal ein Monument bestreitet, sowie Jan Tratnik und Michel Hessmann, hat die Mannschaft eine solide und vielseitige Aufstellung für das traditionsreiche Ardennenrennen.

Bei der Flèche Wallonne war Benoot der stärkste Fahrer des Teams. Trotz eines Sturzes während des Rennens belegte er an der legendären Mur de Huy den 12. Platz – ein Achtungserfolg unter schwierigen Bedingungen. „Der Mittwoch war ein extrem hartes Rennen mit viel Regen und Kälte. Ich blicke mit einem guten Gefühl auf dieses Rennen zurück, und es scheint, dass sich unsere Fahrer gut davon erholt haben“, so Maassen weiter.

Benoot selbst ist zuversichtlich, dass sein Formaufbau rechtzeitig zum Höhepunkt des Frühjahrs stimmt. „Ich habe mich in den letzten Rennen viel besser gefühlt. Es gibt einen klaren Aufwärtstrend, und ich hoffe, dass ich diesen am Sonntag in Lüttich fortsetzen kann, damit ich meine Frühjahrskampagne mit einer positiven Note abschließen kann.“ Bereits dreimal beendete er das Ardennen-Monument in den Top 10, was ihn zu einem ernstzunehmenden Außenseiter macht.

„Die Annäherung an das Finale ist noch härter geworden. Wenn ich mir das Amstel Gold Race und die Flèche Wallonne anschaue, erwarte ich einen echten Kampf der Erschöpfung“, sagt Benoot. „Ich gehe davon aus, dass UAE Team Emirates, das Team von Tadej Pogačar, sowie XRG (Alpecin-Deceuninck) und Soudal Quick-Step das Rennen sehr hart machen werden. Als Team müssen wir einen guten Moment im Rennen finden, um uns abzusetzen. Das wird allerdings nicht einfach sein. Es wird viel Kontrolle im Peloton geben, und außerdem ist es ein sehr hartes Rennen.“

Visma - Lease a Bike mag nicht in der Favoritenrolle stehen – doch mit einem kämpferischen Auftritt, taktischer Cleverness und einem Benoot in guter Form ist ein Platz in den vorderen Reihen absolut möglich.