Weltmeisterschaft 2027: Brutale Bergstrecke in Sallanches sorgt für Diskussionen

Die UCI hat die Strecke für die Straßen-Weltmeisterschaft 2027 bekanntgegeben – und sorgt damit für heftige Reaktionen. Austragungsort ist Sallanches in den französischen Alpen, ein Schauplatz mit historischer Bedeutung und extremem Profil. Die Strecke gilt jetzt schon als eine der härtesten in der Geschichte des Radsports.

Der Rundkurs misst rund 13 Kilometer und beinhaltet pro Runde 285 Höhenmeter. Insgesamt müssen die Fahrer 20 Runden absolvieren – das ergibt beeindruckende 5.700 Höhenmeter. Eine Belastungsprobe, die selbst erfahrene Profis an ihre Grenzen bringen wird.

Der belgische Ex-Profi und Nationaltrainer-Kandidat Serge Pauwels äußerte sich gegenüber Sporza deutlich zur Ankündigung: „Das wird sehr hart. So etwas gab es bei einer WM oder einem anderen Eintagesrennen noch nie.“ Der Vergleich mit der WM 1980 liegt nahe – damals gewann Bernard Hinault auf einem ähnlichen Kurs in Sallanches, nur 15 Fahrer erreichten das Ziel.

„Sie versuchen, das eins zu eins zu wiederholen“, so Pauwels. Und der Kurs polarisiert: Während Kletterer jubeln dürften, bleiben Sprinter chancenlos. Für Belgien bedeutet das einen strategischen Nachteil, denn mit Fahrern wie Jasper Philipsen oder Tim Merlier setzen sie stark auf endschnelle Typen. „Wir müssen uns wohl bis Abu Dhabi 2028 gedulden“, meint Pauwels mit Blick auf die nächsten passenden Strecken.

Eine Prognose für 2027 sei kaum möglich, betont Pauwels. Zwar gelten Stars wie Tadej Pogacar, Remco Evenepoel oder Jonas Vingegaard als logische Favoriten – doch der Radsport wandelt sich rasant. „In zwei Jahren kann viel passieren. Jedes Jahr kommen neue Talente. Vielleicht erleben wir dann den Durchbruch eines ganz neuen Superstars“, so der Belgier.

Klar ist: Die WM 2027 wird nichts für Allrounder oder Endsprinter. In Sallanches wartet eine Prüfung, die selbst Grand-Tour-Etappen in den Schatten stellen könnte.