Am 22. März kehrt das Peloton der World Tour zum längsten Rennen im professionellen Straßenradsport zurück. Mailand-Sanremo, das erste Monument der Saison, zählt zu den spannendsten Rennen im gesamten Kalender und sorgt stets für ein dramatisches Finale. Wir werfen einen Blick auf das Rennen.
Mit 288 Kilometern (plus neutralem Start) ist Mailand-Sanremo das längste Profirennen der Saison. Die Beine der Fahrer werden am Ende schwer sein, doch das Rennen behält seine charakteristischen Elemente bei. Die traditionelle Route entlang der ligurischen Küste führt über die Tre Capi, drei kurze, aber entscheidende Anstiege:
Die Cipressa ist kein übermäßig harter Anstieg, doch nach über sechs Stunden Rennzeit kann sie das Feld erheblich ausdünnen. Angriffe sind hier selten, doch Teams mit Puncheuren, Kletterern und sprintstarken Fahrern forcieren oft das Tempo, um die reinrassigen Sprinter in Schwierigkeiten zu bringen. Besonders die Abfahrt ist technisch anspruchsvoll, weshalb eine gute Positionierung essenziell ist.
Der Poggio ist vielleicht der "härteste leichte Anstieg" im Radsport. Obwohl er keine extreme Steigung aufweist, wird er nach 282 Kilometern zu einer echten Herausforderung. Besonders die letzten 800 Meter mit einer 8 %-Rampe sind oft der entscheidende Moment für Attacken.
Mindestens genauso wichtig ist die folgende Abfahrt: Sie ist technisch anspruchsvoll und bietet eine perfekte Gelegenheit, um sich von den Verfolgern zu lösen. 2022 nutzte Matej Mohorič genau diese Passage für seinen siegreichen Angriff.
Die Via Roma ist der Schauplatz des Zielsprints. Auf der langen, flachen Zielgeraden kann es sowohl zu einem Sprint als auch zu einem erfolgreichen Soloangriff kommen. Allerdings ist ein Sprint nach sieben Stunden Renndauer eine völlig andere Herausforderung als nach vier oder fünf Stunden.
Das Wetter
Das Wetter wird nicht ideal sein. Es besteht eine geringe Regenwahrscheinlichkeit am Morgen, doch der Wind könnte eine entscheidende Rolle spielen. Mit Rückenwind aus Osten werden Angriffe begünstigt – ein Vorteil für Fahrer, die das Rennen schwer machen wollen.
Es gibt keinen Grund, um den heißen Brei herumzureden: Pogačar ist der Mann, den alle schlagen müssen. Dieses Rennen fehlt ihm noch in seiner Sammlung, und er wird alles daran setzen, es zu gewinnen. Sein Team UAE Emirates wird das Rennen früh schwer machen und könnte bereits an den Tre Capi das Tempo verschärfen. Die Cipressa könnte zum Schauplatz eines frühen Angriffs werden – insbesondere, wenn schlechte Wetterbedingungen und Rückenwind hinzukommen.
Mögliche Helfer: Isaac del Toro, Tim Wellens, Jhonatan Narváez
Der Titelverteidiger wird sich am Poggio möglichst frisch halten, denn hier kann ihn kaum jemand abhängen. Die Form stimmt, und wenn er mit einer Gruppe ankommt, gehört er zu den großen Favoriten.
Teamkollege: Jasper Philipsen (dessen Start nach einem Sturz fraglich ist)
Ein starkes Aufgebot mit Fahrern wie Mads Pedersen, Jonathan Milan und Giulio Ciccone. Pedersen ist in herausragender Form und könnte eine Rolle spielen, wenn das Rennen nicht zu schwer wird. Ciccone wiederum könnte einer der wenigen Fahrer sein, die Pogačar am Poggio folgen können.
Der Italiener ist in der Form seines Lebens und wurde 2023 Zweiter. Seine Fähigkeit, in langen, gleichmäßigen Anstiegen enorme Wattwerte zu treten, macht ihn zu einem ernsthaften Siegkandidaten – besonders wenn er sich mit einem starken Antritt absetzen kann.
INEOS-Unterstützung: Ben Turner
Normalerweise wäre Pidcock kein Topfavorit, da steile Anstiege eher sein Terrain sind. Doch seine aktuelle Form ist herausragend, und er könnte seine Bergab-Fähigkeiten nutzen, um nach dem Poggio eine entscheidende Lücke zu reißen.
Das Team hat mehrere starke Optionen:
Dieses Rennen lebt von taktischen Überraschungen, und einige Fahrer könnten für eine Sensation sorgen:
Sollte das Rennen nicht völlig explodieren, könnten folgende Fahrer auf einen Sprint setzen:
★★★ Tadej Pogačar, Mathieu van der Poel ★★ Mads Pedersen, Filippo Ganna, Tom Pidcock ★ Jonathan Milan, Roger Adrià, Maxim van Gils, Matej Mohorič, Stefan Küng, Julian Alaphilippe, Michael Matthews, Olav Kooij, Axel Zingle
Ich glaube, dass UAE Emirates einen klaren Plan verfolgt und ihn erfolgreich umsetzen wird. Sie werden das Rennen an der Cipressa in die Länge ziehen, das Feld dezimieren und Pogačar eine perfekte Ausgangsposition für seinen Angriff bieten. Wenn er erst einmal in Fahrt kommt, könnte ihm niemand mehr folgen.
Original: Rúben Silva
Pavia, are you ready to relive the show?👀
— Milano Sanremo (@Milano_Sanremo) March 18, 2025
See you on Friday, March 21st at 5 pm!
Pavia, sei pronta a rivivere lo show? 👀
Ci vediamo venerdì 21 Marzo alle 17!#MilanoSanremo presented by @CA_Ita pic.twitter.com/5lnFlmh1pY