VORSCHAU | La Vuelta Femenina 2025 - Demi Vollering ist die absolute Favoritin auf den GC-Sieg

Am 4. Mai beginnt die Vuelta Femenina 2025 mit einem Auftakt in Barcelona. Das siebentägige Etappenrennen versammelt erneut die Elite des Frauenradsports – mit der Niederländerin Demi Vollering als klarer Top-Favoritin auf den Gesamtsieg.

Trotz der Abwesenheit von Katarzyna Niewiadoma dürfte Vollerings Titelverteidigung alles andere als ein Selbstläufer werden. Besonders Pauline Ferrand-Prévot rückt ins Rampenlicht. Die Französin bildet gemeinsam mit der erfahrenen Marianne Vos ein schlagkräftiges Duo. Ebenfalls wieder am Start: Juliette Labous und Évita Muzic, die im Vorjahr mit den Plätzen vier und fünf überzeugten.

Das Movistar-Team reist mit hohen Ambitionen zur Rundfahrt. Neuzugang Marlen Reusser soll als Kapitänin um die Gesamtwertung kämpfen. An ihrer Seite fährt mit Cat Ferguson eines der spannendsten Talente im Peloton – ein Etappensieg ist der Britin zuzutrauen. Komplettiert wird das starke Aufgebot durch Liane Lippert. Die Deutsche hat bereits bei Giro und Tour de France gewonnen und will mit einem Vuelta-Etappensieg das prestigeträchtige Triple perfekt machen.

Kurzes und explosives Mannschaftszeitfahren zu Beginn des Rennens. Nicht sehr technische Strecke mit Start und Ziel in Barcelona.

Der Auftakt der Vuelta Femenina 2025 führt über eine mittelschwere Bergetappe, die den Fahrerinnen direkt einiges abverlangt. Nach einem harten Start folgt ein zweiter, selektiver Anstieg, der vor allem Ausreißerinnen in die Karten spielt. Wer sich hier früh absetzt, hat gute Chancen, sich im weiteren Verlauf zu behaupten. Doch im letzten Streckenabschnitt flacht das Profil deutlich ab – ein Vorteil für die Sprinterteams, sofern sie das Rennen unter Kontrolle halten können. Der Tag verspricht ein Duell zwischen mutigen Angreiferinnen und endschnellen Fahrerinnen.

Die zweite Etappe der Vuelta Femenina 2025 verspricht eine weitgehend ruhige Fahrt ohne große topografische Herausforderungen. Auf dem Papier ist der Tag klar den Sprinterinnen zugeschrieben, die auf den flachen Straßen rund um Huesca eine klassische Sprintentscheidung erwarten dürfen. Einziger Unsicherheitsfaktor: der Wind. Sollte er stark wehen, könnte er das Feld aufreißen und das Drehbuch dieser Etappe entscheidend verändern. Bei normalen Bedingungen dürfte es jedoch auf einen schnellen Massensprint hinauslaufen.

Die dritte Etappe der Vuelta Femenina 2025 bringt das erste echte Kräftemessen der Favoritinnen. Das Profil durch das anspruchsvolle Mittelgebirge bietet mehrere Gelegenheiten für Attacken – besonders der Anstieg zum Moncayo der zweiten Kategorie zur Rennmitte könnte erste Unterschiede im Gesamtklassement erzeugen. Die finale Schlüsselpassage ist jedoch El Buste: Der kurze, aber fordernde Anstieg wird nur zehn Kilometer vor dem Ziel überquert. Wer hier attackiert, hat gute Chancen, sich entscheidend abzusetzen – vorausgesetzt, sie wagt sich in der Abfahrt ins Risiko. Eine Etappe für mutige Fahrerinnen mit Klasse am Berg.

Die vierte Etappe orientiert sich an einer bekannten Vuelta-a-Burgos-Tradition und endet mit dem legendären Schlussanstieg zu den Lagunas de Neila. Dieser ikonische Anstieg ist regelmäßig Schauplatz großer Entscheidungen und wird auch diesmal die Gesamtwertung kräftig durchrütteln. Schon zuvor fordert der Alto de Rozavientos (2. Kategorie) das Feld – ein Vorbote für die brutale Schlussrampe. Wer hier auf den Gesamtsieg fährt, muss spätestens am Neila zeigen, was in den Beinen steckt. Ein Tag für die Kletterinnen – und möglicherweise ein erster Fingerzeig, wer um Rot mitreden kann.

Nach den Anstrengungen der Vortage bietet die fünfte Etappe den Favoritinnen auf das Gesamtklassement eine Verschnaufpause. Das weitgehend flache Profil lädt zur Erholung ein – zumindest für jene, die nicht um Etappensiege sprinten. Für die schnellen Frauen im Feld ist es hingegen die wohl letzte Gelegenheit, sich in Szene zu setzen. Ein Massensprint im Finale ist wahrscheinlich, sofern das Feld keine Ausreißergruppe ziehen lässt. Ein klassischer Übergangstag – ruhig auf dem Papier, aber mit explosivem Ende.

Zum Abschluss der Vuelta Femenina 2025 wartet ein wahrer Härtetest: ein ständiges Auf und Ab prägt diese Etappe, vor allem im Finale, wo gleich drei anspruchsvolle Anstiege die Entscheidung bringen dürften. Zunächst steht der Alto de la Colladona (2. Kategorie) auf dem Programm, gefolgt vom ersten Aufstieg des Alto de la Colladiella. Der letzte Anstieg führt nach Cotobello – ein Bergankunft, die wie gemacht ist für ein letztes Kräftemessen der Klassementfahrerinnen. Wer hier noch Reserven hat, kann die Rundfahrt für sich entscheiden – oder alles verlieren.

*** Demi Vollering
** Pauline Ferrand-Prevot, Juliette Labous
* Evita Muzic, Marlen Reusser, Lianne Lippert, Kristen Faulkner, Thalita de Jong

Unser Tipp: Demi Vollering