Die 2. Etappe der
Vuelta a Espana 2025 bot auf den letzten Metern ein spektakuläres Finale: Jonas Vingegaard setzte sich gegen Giulio Ciccone durch, sicherte sich den Sieg und übernahm das Rote Trikot. David Gaudu komplettierte das Podium auf Rang drei, während
Egan Bernal mit einer starken Leistung nur knapp als Vierter den Sprung aufs Treppchen verpasste. Für den Kolumbianer, der sich nach seinem karrierebedrohenden Sturz 2022 langsam wieder an seine Topform heranarbeitet, war dies ein ermutigendes Signal.
Bernal erklärte nach der Etappe, dass er nicht mit Siegambitionen angetreten war: „Ich habe eigentlich nicht daran gedacht, um den Sieg zu kämpfen. Ich bin mit einer anderen Einstellung in die Etappe gegangen“, sagte er gegenüber kolumbianischen TV-Reportern. „Aber ich fand mich an der Spitze wieder und entschied, mein Glück zu versuchen.“ Fast hätte sich diese Entscheidung ausgezahlt, als er sich in dem furiosen Finale am Anstieg an das Rad der Führenden klammerte, den Podiumsplatz jedoch erst in den Schlussmetern an Gaudu abgeben musste.
Das Wichtigste für Bernal war das Gefühl, wieder mit den Besten der Welt mithalten zu können: „Es ist gut für meine Moral, dort oben zu sein“, so der Kolumbianer. „Es herrschte viel Stress im Feld, wie es in der ersten Woche einer Grand Tour üblich ist.“ Zusätzliche Unruhe brachte ein Sturz in der Mitte der Etappe, bei dem mehrere Fahrer zu Boden gingen – darunter auch der spätere Sieger Vingegaard. Bernal jedoch konnte sich absetzen und seinen Rhythmus beibehalten.
Die Unterstützung seiner Teamkollegen von Ineos Grenadiers erwies sich an diesem intensiven Renntag als entscheidend. „Glücklicherweise fühlte ich mich den ganzen Tag über gut geschützt, dank Teamkollegen wie Ben Turner, Filippo Ganna und Michał Kwiatkowski. Dank ihnen habe ich die Etappe gut überstanden.“ Durch die geschlossene Teamleistung konnte Bernal Energie sparen und sich im entscheidenden Moment in der Spitzengruppe positionieren.
Die Etappe verdeutlichte sowohl die Dominanz von Vingegaard, der früh im Rennen seine Chancen nutzte, als auch die Stärke von Fahrern wie Ciccone und Gaudu, die ihn bis ans Limit forderten. Für Bernal war die Zugehörigkeit zu dieser ausgewählten Spitzengruppe ein klares Zeichen seiner kontinuierlichen Rückkehr zur Form.