Die Radsportwelt brodelt seit der Bekanntgabe von Remco Evenepoels hochkarätigem Wechsel zu Red Bull – BORA – hansgrohe, und Primož Roglič, einer der großen Grand-Tour-Stars des Teams, hat nun erstmals öffentlich Stellung dazu genommen, welche Bedeutung dies für die Ambitionen des Teams hat.
Vom niederländischen Kriterium in Etten-Leur aus teilte Roglič seine Gedanken darüber, erstmals an der Seite des belgischen Olympiasiegers zu fahren, und bot damit einen offenen Einblick in die Dynamik, die die Strategie von Red Bull in den kommenden Saisons neu definieren könnte.
Ein besonderes Talent trifft auf einen bewährten GrandTour-Sieger
„Remco ist ein besonderer Typ – er hat bereits große Rennen gewonnen“,
räumte Roglic im Gespräch mit In de Leiderstrui ein und unterstrich damit den immensen Respekt, den er vor Evenepoels bereits beeindruckender Palmarès trotz seines jungen Alters hat. Der Slowene, der in diesem Jahr achte bei der Tour de France wurde, weiß aus eigener Erfahrung, welches Kaliber Evenepoel darstellt. „Hoffentlich können wir gemeinsam Großes erreichen.“
Die Äußerungen von Roglič kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Red Bull – BORA – hansgrohe offenbar bestrebt ist, sich von einem starken Unterstützungsteam für etablierte Leader hin zu einer Mannschaft zu entwickeln, die in der Lage ist, wirklich um Siege gegen Fahrer wie Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar bei dreiwöchigen Grand Tours wie der Tour de France zu kämpfen.
Roglic und Florian Lipowitz teilen sich die Führung von Red Bull bei der Tour de France 2025
Komplementäre Stärken und Teamambitionen
Während Roglic pragmatisch in Bezug auf die Zukunft bleibt und anmerkt, dass „wir gerade erst die diesjährige Tour beendet haben … es ist viel zu früh, um Entscheidungen für die nächste Saison zu treffen“, ist das Potenzial einer Synergie zwischen den beiden Fahrern spürbar. Evenepoels explosive Power und seine Zeitfahrstärke passen hervorragend zu Rogličs bewährter Konstanz und taktischem Gespür, was darauf hindeutet, dass das Team bald ein formidables Doppel aufstellen könnte, das auf mehreren Ebenen seine Stärke zeigen kann.
„Wir müssen schauen, wie wir mit diesen Jungs mithalten können“, sagte Roglič in Bezug auf die aktuellen Grand-Tour-Schwergewichte. „Aber es ist klar, dass wir noch einige Arbeit vor uns haben, um diese Lücke zu schließen.“
Dieses offene Eingeständnis spiegelt die harte Realität wider, der sich Red Bull – BORA – hansgrohe gegenübersieht: Um sich von Herausforderern zu echten Favoriten zu entwickeln, muss das Team nicht nur das Talent seiner Starfahrer nutzen, sondern auch ein zusammenhängendes Team entwickeln, das in der Lage ist, zwei potenzielle Leader zu unterstützen.
Ein neues Kapitel für Roglic und Evenepoel startet
Für Roglic bedeutet Evenepoels Ankunft nicht nur ein neues Kapitel für das Team, sondern auch für seine eigene Karriereentwicklung. Auf die Frage, ob er erwartet, die Führungsrolle bei der nächsten Tour de France mit Evenepoel zu teilen, blieb Roglič zurückhaltend: „Ob ich die Tour noch einmal fahren werde – ich weiß es noch nicht. Erst einmal das Hier und Jetzt.“
Der Slowene verfolgt einen bedachten Ansatz und konzentriert sich darauf, diese Saison stark zu beenden, bevor er nach vorne blickt. Doch die implizite Botschaft ist klar: Die Ankunft von Evenepoel als Teamkollege wird zweifellos die Teamtaktik, Rennpläne und Führungsstrukturen in naher Zukunft beeinflussen.
Roglic's warme Aufnahme von Evenepoel deutet jedoch auf eine Partnerschaft hin, die auf gegenseitigem Respekt und geteilter Ambition basiert. Beide Fahrer besitzen das Talent und den Ehrgeiz, sich gegenseitig – und ihr Team – zu neuen Höhen zu treiben. Wie Roglic es ausdrückte: „Remco ist ein besonderer Typ … hoffentlich können wir gemeinsam Großes erreichen.“