Mathieu van der Poel: „Ich muss mich bis zu den MTB-Weltmeisterschaften noch steigern“ – Etappensieg bei der Renewi Tour

Radsport
Freitag, 22 August 2025 um 18:00
van-der-poel
Mathieu van der Poel ist zwar noch nicht in Bestform, doch seine Klasse genügte, um die 3. Etappe der Renewi Tour 2025 souverän zu gewinnen. In einem langen, zermürbenden Sprint setzte sich der Niederländer gegen Arnaud De Lie und Tim Wellens durch. Damit zeigte er einmal mehr, dass er auch ohne 100 Prozent Leistungsfähigkeit ein Fahrer ist, mit dem stets zu rechnen ist.

Sieg als Teil des Aufbaus

Nach dem Zieleinlauf erklärte der Alpecin-Deceuninck-Profi, dass es ihm weniger um Perfektion als vielmehr um den Prozess gehe. „Ich bin definitiv noch nicht auf meinem Höhepunkt“, sagte van der Poel nach der Etappe. „Ich muss mich bis zu den MTB-Weltmeisterschaften noch steigern, aber genau deshalb bin ich hier.“
Mathieu van der Poels Beine fühlten sich zwar nicht perfekt an, doch seine Leistung sprach eine andere Sprache. Bereits 90 Kilometer vor dem Ziel wagte er einen mutigen Angriff und trug dazu bei, dass das Rennen lange vor den letzten Runden in Geraardsbergen entflammte. Mit kraftvollen Beschleunigungen an den Kopfsteinpflaster-Anstiegen sprengte er die Spitzengruppe und ebnete den Weg für ein spannendes Finale zu dritt mit Arnaud De Lie und Tim Wellens. Seine Attacke beruhte weniger auf optimalen Gefühlen als auf Aggressivität und taktischem Gespür.

Teamarbeit und Kontrolle

„Wir wollten das Rennen mit dem Team hart machen – und das haben wir geschafft“, erklärte van der Poel im Ziel. „Tibor Del Grosso war auch dabei, also war es ein ideales Szenario. Ich hatte nicht meine besten Beine, aber ich habe mich auch nicht verausgabt.“ Diese Fähigkeit, im roten Bereich zu fahren, ohne zu überziehen, erwies sich am Ende als entscheidend.
Zu Beginn der Etappe wurde van der Poel kurzzeitig vom Feld eingeholt, doch er formierte sich neu und griff später erneut an. „Als ich das erste Mal gestellt wurde, dachte ich nicht, dass ich später noch im Rennen sein würde. Aber ich konnte mich erholen, und damit bin ich sehr zufrieden. Ich bin nicht über mein Limit gegangen. Diese Art von intensiven Anstrengungen sind genau das, was ich vor den Weltmeisterschaften brauche – ein guter Weg, um die Topform aufzubauen.“
Van der Poel
Van der Poel fährt zum ersten Mal seit der Tour de France wieder ein Rennen

Blick auf die Gesamtwertung

Die Etappe am Freitag war für Mathieu van der Poel nicht nur ein Formtest, sondern auch ein Etappenziel. Er hatte offen erklärt, bei der Renewi Tour auf einen Tagessieg hinzuarbeiten – und dieses Ziel ist nun erreicht. „Ich werde es auf jeden Fall versuchen“, sagte er mit Blick auf die Gesamtwertung. „Die Etappe am Samstag ist knifflig, und der Sonntag wird hart. Aber das Ziel war es, eine Etappe zu gewinnen, und das habe ich geschafft. Alles andere ist ein Bonus.“
Aktuell liegt van der Poel in der Gesamtwertung knapp hinter Arnaud De Lie. Mit zwei möglicherweise entscheidenden Tagen in Aussicht bleibt offen, ob er ernsthaft um den Gesamtsieg kämpft. Fest steht jedoch, dass sein Motor läuft und der Ehrgeiz ungebrochen ist – selbst ohne absolute Topform.
Mit Blick auf die Mountainbike-Weltmeisterschaften hat der Erfolg vom Freitag weniger mit dem Resultat als mit der Botschaft zu tun: Mathieu van der Poel schärft seine Form und zeigt, dass er auch in Vorbereitung auf größere Ziele jederzeit gefährlich ist.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading