Das Eröffnungswochenende ist da und läutet die Klassiker-Saison 2025 ein. Vor nicht allzu langer Zeit hätten zu dieser Jahreszeit alle Augen auf Soudal - Quick-Step gerichtet sein müssen. Laut ihrem ehemaligen Teamchef Patrick Lefevere, der inzwischen in den Ruhestand getreten ist, hat der Zustrom von Ölgeldern in den Sport die Wettbewerbsfähigkeit seines Teams und anderer Teams stark reduziert.
Lefevere sieht vor allem das Team von Tadej Pogacar, UAE Team Emirates - XRG, als größte Bedrohung für ein konkurrenzfähiges Peloton. "Für das 'Wettbewerbsgleichgewicht' im Radsport wird es entscheidend sein, die Budgetlücke zu den Öl-Dirhams des UAE Team Emirates nicht zu groß werden zu lassen", schreibt der Belgier in seiner Kolumne für Het Nieuwsblad. "Ich finde ihre Dominanz wirklich beängstigend. Letztes Jahr haben sie 81 Rennen gewonnen und ihr Team ist nur noch stärker geworden."
Selbst wenn man Pogacar aus der Gleichung herausnimmt, sieht Lefevere eine alarmierende Lücke zwischen der Stärke des UAE Teams und der vieler anderer Teams im Peloton. "Im Frühjahrsteam von UAE kann man jetzt auch die Spitzenfahrer stapeln. Tadej Pogacar nimmt nicht am Omloop Het Nieuwsblad teil, aber Mauro Gianetti greift einmal in den Korb und an jedem seiner Finger hängt ein Fahrer, der das Rennen gewinnen kann", erklärt er.
"Jeder, der in den letzten Wochen die Rennen in Australien, Spanien oder Portugal auch nur halbwegs aufmerksam verfolgt hat, wird Antonio Morgado, Jhonatan Narváez und Tim Wellens auf dem Bildschirm gesehen haben. Ich erwarte sie alle auch beim Omloop", so Lefevere weiter. "Zur Erinnerung: Letztes Jahr belegte UAE bereits die Plätze drei, vier und fünf bei der Flandern-Rundfahrt. Auch ohne Pogacar."
Das heißt aber nicht, dass UAE das einzige Team ist, das Lefevere im Visier hat. Red Bull - BORA - hansgrohe und ihre 'Zuckerdollars' werden ebenfalls unter die Lupe genommen. "Sie haben einfach ein sehr starkes Frühjahrsteam in einem 'mercato' mit Laurence Pithie, Oier Lazkano, Jan Tratnik und den Van Dijke-Brüdern zusammengekauft. Sie haben alle geholt, die auf dem Markt waren. Plus Maxim Van Gils, der gar nicht auf dem Markt war", schließt er. "Im Fußball weiß man: Wenn man die endgültige Platzierung vor Saisonbeginn richtig vorhersagen will, ist es am besten, die Mannschaften nach dem Budget zu ordnen. Das Rennen - und vor allem im Frühjahr - folgte dieser Logik viel weniger, aber inzwischen spielt die Macht des Geldes auch hier in Flandern eine Rolle."
𝙏𝙞𝙢𝙚 𝙩𝙤 𝙠𝙞𝙘𝙠 𝙤𝙛𝙛 𝙩𝙝𝙚 𝘾𝙡𝙖𝙨𝙨𝙞𝙘𝙨! 😍
— Omloop Nieuwsblad (@OmloopHNB) March 1, 2025
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