Jonas Rickaert konnte die 9. Etappe der
Tour de France 2025 zwar nicht gewinnen, doch dank heldenhafter Teamarbeit mit
Mathieu van der Poel ging für den langjährigen Edelhelfer ein Kindheitstraum in Erfüllung: Am Ende des Tages durfte er auf dem Podium des berühmtesten Rennens der Welt stehen.
Der mittlerweile 31-jährige Rickaert stellt sich seit über fünfeinhalb Jahren selbstlos in den Dienst von Van der Poel und dessen Teamkollegen Jasper Philipsen. Beim Abendessen nach der 8. Etappe erwähnte er scherzhaft, dass er davon träume, selbst einmal im Rampenlicht zu stehen – woraufhin Van der Poel sofort begann, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen.
Mit einem Angriff bei Kilometer null auf der 9. Etappe lief alles nach Plan: Rickaert und Van der Poel setzten sich gemeinsam in eine Zweiergruppe ab. Als extrem starke Fahrer kamen sie der Sensation sehr nahe – Van der Poel wurde erst im letzten Kilometer gestellt. Doch das wichtigste Ziel war ohnehin nicht der Etappensieg, sondern Rickaerts Moment auf dem Podium – und dieser wurde erreicht.
„Mein Ziel, einmal auf dem Tour-Podium zu stehen, ist erreicht!“ strahlte Jonas Rickaert im Interview nach der 9. Etappe, nachdem er als kämpferischster Fahrer des Tages ausgezeichnet worden war. „Es war heute super hart. Es begann als kleiner Scherz und wurde dann immer ernster. Wir haben es geplant. Gestern habe ich gesagt, ich würde gern mal auf dem Tour-Podium stehen – und Mathieu meinte: Dann fahren wir morgen zusammen vorne raus.“
„Wir dachten eigentlich, die anderen würden uns gar nicht wegfahren lassen – aber sie haben es getan“, erzählt er weiter. „Ich glaube, sie dachten, wir fahren nur bis zum Zwischensprint. Aber unser Ziel war es, bis ins Ziel durchzuziehen. Wir haben es versucht – und wir waren nah dran. Als der Vorsprung auf 40 Sekunden geschrumpft war, dachten wir, es ist vorbei. Aber irgendwie wurden es wieder 1:20 Minuten – und dann fängt man an, daran zu glauben. Wir sind all-in gegangen.“
Nun kann Rickaert nicht nur einen Lebenstraum von seiner Wunschliste streichen, sondern hat auch ein neues Bild, das er sich zu Hause an seine Erinnerungswand hängen kann – zum Anschauen, wenn die Karriere einmal vorbei ist. „Ich habe daheim ein Foto von einem ähnlichen Ausreißversuch mit Geraint Thomas bei der Eneco Tour“, schließt Rickaert mit einem Lächeln. „Jetzt werde ich eins mit Mathieu direkt daneben hängen.“