Nach vier Monaten Verletzungspause herrschte im Vorfeld von Remco Evenepoels Rückkehr am Freitagnachmittag bei der
Brabantse Pijl eine spürbare Unsicherheit. Doch gegen ein hochkarätiges Feld präsentierte sich der Olympiasieger auf Anhieb wieder in Bestform und feierte einen emotionalen Sieg – sehr zur Freude seines Teams Soudal – Quick-Step.
"Im Rennen kam die Bestätigung: Er ist wieder der Alte – und der Sieg macht das Ganze natürlich noch besonderer“, erklärte Koen Pelgrim, Evenepoels Coach bei Soudal – Quick-Step, im Anschluss gegenüber Sporza zufrieden. "Er hat einmal mehr gezeigt, welch außergewöhnliches Talent er ist und wie hart er arbeiten kann, wenn er sich ein Ziel setzt. Wir wussten, dass er in guter Form ist und vorne mitmischen kann, aber es gibt sicher noch ein paar Prozent, die er steigern kann. Er war schon mal noch stärker.“
So stark war Evenepoel bei seinem ersten Renneinsatz 2025, dass er sogar Landsmann Wout van Aert – einen mehrfachen Grand-Tour-Etappensieger im Massensprint – im direkten Zweiersprint in Overijse klar bezwingen konnte.
"Schaut euch seine Sprints an, wenn es um den Sieg geht – er ist fast immer dabei“, erklärte Soudal – Quick-Step-Sportdirektor Kevin Hulsmans im Gespräch mit der VRT. "Manchmal wird man geschlagen, aber er ist keineswegs einer der Langsamsten. Es war ein hartes, kräftezehrendes Rennen, da spielt die Frische eine große Rolle. Und Remco bleibt eben ein Killer.“
Und so sind mit dem nahenden Amstel Gold Race und Lüttich–Bastogne–Lüttich die Erwartungen an
Remco Evenepoel plötzlich in die Höhe geschnellt. Sowohl Koen Pelgrim als auch Kevin Hulsmans wollen jedoch bewusst auf dem Boden bleiben.
"Jetzt denken natürlich alle, er wird alles gewinnen – aber wir müssen ihm die Zeit geben, sich weiterzuentwickeln. Und man muss auch einkalkulieren, dass mal ein schlechter Tag dabei sein kann“, mahnt Hulsmans zur Vorsicht. Pelgrim ergänzt: "Ein Rennen über 250 Kilometer ist nochmal eine ganz andere Geschichte. Aber ich glaube nicht, dass die Distanz das Problem sein wird. Er hatte anfangs ein paar Schwierigkeiten bei den ersten Beschleunigungen, aber insgesamt waren die Beine noch erstaunlich frisch.“