Ohne einen Top-Start beim Giro d'Italia wird das
Team Jayco AlUla versuchen, in den Bergen zu überraschen. Einer ihrer Joker dürfte der australische Zeitfahrmeister Lucas Plapp sein, der bereits im vergangenen Jahr in Italien beinahe eine Etappe gewonnen hätte.
"Mit Luke läuft alles gut", beginnt White. Plapp musste sich im Februar wegen eines Handgelenksbruchs aus dem Jahr 2024 operieren lassen, der ihm immer noch zu schaffen macht. "Natürlich ist er wegen dieses Bruchs ein wenig im Rückstand. Er hatte einen sehr ruhigen Februar und hat fast einen Monat pausiert, aber seitdem arbeitet er sich wieder heran."
Nun steht der 24-Jährige bei der Tour de Romandie am Start, dem ersten echten Test. "Wir werden sehen, wie er sich in der Romandie im Vorfeld des Giro erholt. Nach der Romandie werden wir besser verstehen, wie er sich in einem Etappenrennen schlägt. Wir haben bereits in Griechenland positive Anzeichen gesehen, aber hoffentlich werden wir in der Romandie mehr Konstanz sehen. Danach können wir unseren Plan für den Giro endgültig festlegen."
Der Sportdirektor weiß bereits, dass einige Etappen Plapp gut liegen dürften. "Das zweite Zeitfahren liegt ihm sehr gut. Das erste ist ein kurzes, explosives Zeitfahren in einer Stadt in Albanien, aber es gibt auch einige andere Etappen, auf die er sich konzentrieren kann. In etwa zehn Tagen werden wir wissen, ob er auf Etappensiege oder die Gesamtwertung aus ist."
Und wenn der Kletterer auf Etappensiege aus ist, gibt es eine Etappe, die ihm nach Ansicht von White besonders gut liegen dürfte. "In diesem Jahr gibt es wieder eine Schotteretappe, die viel härter und anspruchsvoller ist als im letzten Jahr. Aber es gibt viele Möglichkeiten für Luke beim Giro. Er ist sehr vielseitig."
Jayco AlUla wird keine Sprinter mit nach Italien nehmen, die in Etappen mit vielen Höhenmetern glänzen werden. "Wir konzentrieren uns auf Chris Harper für den GC. Wie es mit Plapp weitergeht, werden wir in den nächsten zehn Tagen entscheiden. Wir wollen ein ambitioniertes Team zusammenstellen und uns auf die Etappen konzentrieren, vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens."
Und glaubt das Team an eine Top-Ten-Platzierung für Harper? Auf diese Frage hat White eine klare Antwort parat. "Er macht gute Fortschritte, und er ist ein echter Dieselmotor. In der zweiten Hälfte des Rennens kommt er erst richtig zur Geltung. Auf den ersten Etappen kann man ein paar Sekunden verlieren, aber das ist beim Giro nichts im Vergleich zur dritten Woche, in der man Minuten gewinnen oder verlieren kann. Er kann auf jeden Fall in die Top Ten kommen."