Sobald die Vuelta a España vorbei ist, richtet sich die gesamte Radsportwelt auf die Weltmeisterschaften in Kigali. Zum ersten Mal in der Geschichte wird der Kampf um das Regenbogentrikot auf afrikanischem Boden ausgetragen. Vor diesem Hintergrund sorgte die anfängliche Absage von
Biniam Girmay für Enttäuschung bei den Fans – doch jetzt hat der Intermarché-Wanty-Fahrer beschlossen, sich der Herausforderung zu stellen.
Die mehr als 5.000 Höhenmeter des Straßenrennens waren zunächst der Grund für seine Absage. Doch Girmay, der zuvor bei den beiden World-Tour-Klassikern in Kanada antritt, änderte seine Entscheidung aus einem besonderen Grund: der Ehre, sein Land zu vertreten.
„Für mich ist die
Weltmeisterschaft die einzige Gelegenheit, das Trikot Eritreas zu tragen. Es gibt zwar auch die Afrikameisterschaft, aber die Planung ist jedes Jahr unsicher. Die WM ist meine Chance – und es ist immer etwas Besonderes, für mein Land zu starten“, sagte Girmay gegenüber Wielerflits.
Er fügte hinzu: „Ich habe kürzlich mit dem eritreischen Verband gesprochen. Sie benötigen meine Teilnahme, um die Nationalmannschaft zu unterstützen. Deshalb habe ich beschlossen, zu fahren. Es ist das erste Mal, dass die WM in Afrika stattfindet, und ich denke,
wir sollten den afrikanischen Fahrern diese Chance geben. Ob sie dort ihr Bestes zeigen werden, bezweifle ich jedoch.“
Biniam Girmay wird beim Weltcup in Kigali für Eritrea antreten.
Der Plan von Biniam Girmay bei der Weltmeisterschaft
Für Biniam Girmay ist die Taktik beim Straßenrennen der Weltmeisterschaften klar: In die Ausreißergruppe gehen und darauf hoffen, dass die Favoriten – allen voran Tadej Pogacar – ihn nicht wieder einholen.
„Es wäre großartig, in eine Ausreißergruppe zu kommen – es ist schon lange her, dass ich am Start einer solchen Gruppe stand (lacht der Intermarché-Fahrer)! Ich hoffe, dass ich während meines Aufenthalts in Ruanda besser ins Blickfeld gerate, aber es wird definitiv eine Herausforderung auf dieser Strecke sein“, erklärte Girmay zu seiner Teilnahme am Weltcup in Ruanda.
Der 25-Jährige ist in dieser Saison noch ohne Sieg. Nach einem spektakulären Jahr 2024, in dem er zu den Stars der Tour de France gehörte, könnte Girmay nun wieder einen großen Erfolg feiern. Doch die Aufgabe wird enorm anspruchsvoll – ein Sieg auf diesem Kurs wäre alles andere als leicht.