"Roglic kann sich kein Abwarten leisten" – Slowenische Legende warnt vor Giro-Fallstrick

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 02 Mai 2025 um 16:05
primozroglic
Primoz Roglic, Sieger des Giro d’Italia 2023, kehrt 2025 mit großen Ambitionen zurück. Der Slowene vom Team Red Bull - BORA - hansgrohe gilt erneut als Topfavorit. Doch der Weg zum Rosa Trikot wird kein Selbstläufer. Eine ganze Reihe starker Gegner stellt sich ihm entgegen – und auch sein Landsmann Primož Čerin warnt vor voreiligem Optimismus.
„Die Schlüsselentscheidungen fallen in der dritten Woche“, analysiert Čerin im Approved Podcast. Besonders die Giro-Etappe durch Albanien könnte früh für Spannung sorgen. „Man weiß nicht genau, wie die Straßenverhältnisse sein werden oder wie gut die Teams dort zurechtkommen.“ Čerin erwartet, dass sich die Favoriten bereits dort zeigen müssen.
Ein potenzieller Vorteil für Roglic liegt im frühen Einzelzeitfahren. „Wer hier gut fährt, verschafft sich ein Polster“, sagt Čerin. Zu den starken Zeitfahrern zählt er neben Roglic auch Juan Ayuso sowie die Yates-Brüder. Dagegen sieht er Fahrer wie Mikel Landa und Richard Carapaz bereits im Hintertreffen. Egan Bernal traut er hingegen etwas mehr zu: „Er ist jünger, wirkt fokussierter.“
Roglic gewann den Giro 2023, als er noch für Visma fuhr
Roglic gewann den Giro 2023, als er noch für Visma fuhr
Die Formkurve von Nairo Quintana hingegen zeigt laut Čerin nach unten – besonders im Zeitfahren. Antonio Tiberi hält er für eine mögliche Überraschung: „Er ist jung, talentiert, die Frage ist, wie er sich im Zeitfahren schlägt.“ Auch Fahrer wie Wilco Kelderman, Thymen Arensman, Louis Meintjes und Giulio Ciccone könnten für Ausrufezeichen sorgen.
Trotz aller Stärken mahnt Čerin Roglic zur Vorsicht. Er warnt davor, den entscheidenden Schlag erst in der dritten Woche zu suchen. Der Grund: das unberechenbare Wetter in Norditalien. „Man kann fast alles planen – Taktik, Straßen, Gegner. Aber das Wetter entzieht sich jeder Kontrolle“, betont Čerin. Schneefälle in den Alpen könnten Etappen kippen und Favoriten ausbremsen.
„Wenn es schneit, sind ganze Anstiege plötzlich unpassierbar. Dann wird ausgerechnet die entscheidende Woche zur Lotterie“, warnt der ehemalige Profi. „Deshalb darf Roglic am Anfang nichts liegen lassen – denn vielleicht kommt das große Finale gar nicht mehr.“
Klatscht 0Besucher 0